Le Corbusier | Martin Gropuis Bau


Exkursion

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Der Martin-Gropius-Bau zeigt in einer Retrospektive Le Corbusiers umfassend Werke. Kuratiert wurde die Ausstellung vom Vitra-Design-Museum in Weil am Rhein und in ist drei Kapitel gegliedert, die einen chronologischen Überblick ermöglichen, zugleich aber deutlich machen, dass der Architekt Le Corbusier nicht nur eben Architekt, sondern auch Maler, Plastiker und Designer war

Unter dem Titel »Contexts« zeigt die Ausstellung zunächst das unbekannte Frühwerk Le Corbusiers. Der Ursprungsort seiner Karriere began nämlich schon vor 1917 in seinem Heimatort La Chaux-de-Fonds.

In der zweiten Abteilung »Privacy und Publicity« wird ein Schwerpunkt auf die Philosophie Le Corbusiers gelegt. Seine Bauten sollten das Private ins Öffentliche durchdringen und umgekehrt. Alles sollte den wirtschaftlichen Gesichtspunkten und der Zweckmäßigkeit untergeordnet werden.

Der dritte Teil zeigt eine andere Seite Le Corbusiers, abseits von der Plattenbauästhetik. Nach 1945 verabschiedete er sich wieder von der Norm, die er selbst aufgestellt hatte. Die skulpturale Kirche in Ronchamp oder die Regierungsbauten im indischen Chandigarh sprechen für eine andere Herangehensweise und auch einen anderen Formenkanon, als seine anderen Werke.

Die Ausstellung zeigt eine enorme Vielfalt kreativen Outputs Le Corbusiers. Dabei beschrängt sich die Inszenierung nicht nur auf die Themengebiete der Architektur, sondern zeigt auch Gemälde, Skulpturen, Skizzen und Fotos aus Le Corbusiers Privatleben. Man bekommt den Eindruck, dass Le Corbusier nicht so einfach auf die Architektur zu beschränken ist, da er in sämtlichen Bereichen enorm kreativ und produktiv war. Kritik könnte man vielleicht nach meiner Meinung, an dem ersten Satz in der Ausstellung üben, dass Le Corbusier der bedeutendste und einflussreichste Architekte des 20. Jahrhunderts sei. Was ist mit Herrn Mies van der Rohe?

Wenig erwähnt wird dass seine, für damalige Verhältnisse neue Ideen aber auch Kontroversen auslösten und teilweise bis heute sehr umstritten sind. Seine Kritiker werfen ihm bis heute eine kompromisslose, totalitäre Architektur vor, die keinen Raum zur freien Entfaltung lässt und die Außenwelt bzw. Natur dominiert und sich nicht in das Landschaftsbild spielerisch integriert.

Ein weiterer Kritikpunkt, der die Ausstellungsgestaltung betrifft, ist die Frage warum man, einige Bilder, direkt ohne Spielraum zu lassen, plan an die Wände in den Ecken platziert hat. Das ganze wirkt ziemlich gestaucht und man bekommt den Eindruck, dass man unbedingt alle Werke unterbringen wollte, obwohl eigentlich nicht der Platz dafür da war.