6 Richtige – Louis Braille | Museum für Kommunikation


Exkursion

Schrift

Zu Ehren des 200. Geburtstags des Erfinders der Blindenschrift präsentierte das Museum der Kommunikation von Mitte September 2009 bis ins neue Jahr hinein die Ausstellung “6 Richtige- Louis Braille und die Blindenschrift”, die mittlerweile als Dauerausstellung im Deutschen Blinden- Museum Berlin zu sehen ist.

Das umfassend sanierte Museum fällt allgemein durch seine besonders prachtvolle historische Architektur auf. Der Blick des Besuchers wird beim Betreten des Museums in den imposanten Lichthof gelenkt, der durch eine Glaskuppel überdacht und von Säulen und Skulpturen geschmückt ist. Von diesem zentralen Punkt aus lassen sich sämtliche Galerien erschließen sowie die unübersehbare Postkutsche von Stefan Sous, die explosionsartig an der Decke aufgehängt wurde.

Kutsche

Die auf zwei Stockwerken verteilte Dauerausstellung, die sich übergeordnet mit der Geschichte des Postwesens befasst, umfasst viele interaktive Stationen, die Wissenswertes vermitteln, Neugierde wecken und Rätsel zum Lösen aufgeben. Aufwendig verarbeitete und ausgeleuchtete, zum Teil farbige Schauvitrinen und eindrücklich riesige Ausstellungswände, an denen wertvolle originale Exponate chronlogisch geordnet sind, vermitteln dem Besucher einen Eindruck über die Entwicklung der verschiedenen Kommunikationsmedien, die manch Besucher in eine nostalgische Zeitreise zurückversetzen.

Telefone

Die Sonderausstellung dagegen, die sich in einem nüchternen Nebenraum befand, war alles andere als großzügig. Auf nur 100 qm Fläche wurden Holzvitrinen, Tafeln, Tische, Stühle etc. förmlich hineingepresst, wodurch ein chaotischer und unübersichtlicher Eindruck entstand.

Raum

Wie auch in der Dauerausstellung war das Konzept hierbei auf die aktive Einbeziehung des Besuchers gerichtet, weshalb es sich weniger um eine Ausstellung, sondern vielmehr um eine Art Workshop handelte, bei dem der Besucher das Prinzip der Blindenschrift erlernen und sogar selbst Texte mit dem Punkt- Stech-Verfahren schreiben konnte. Die dezent gestalteten Informationstafeln, die an Nylonfäden befestigt wurden, waren durch die Verwendung einer großen und kontrastreichen Schrift gut lesbar und wurden mittels Spots teils in Szene gesetzt.

Wand

Meiner Meinung nach hätten die Ausstellungswände mehr Raum verdient, um ihrer Wirkung gerecht zu werden, wie auch einige Schauvitrinen, die mit Gucklöchern versehen wurden und zum Teil unausreichend bis gar nicht ausgeleuchtet. Die in Holz eingerahmten Glaskästen dagegen wurden mithilfe von Informationsschildern versehen, sodass die jeweiligen Exponate gut kategorisiert und ausgestellt wurden.

Der Besuch der Ausstellung hat sich dennoch gelohnt, da auf spielerische Art und Weise Wissen vermittelt wurde, was vor allen Dingen zu Spaß in der Gruppe führte. Außerdem ist das Museum der Kommunikation allein wegen der Architektur wirklich sehenswert und auch die Dauerausstellng ist sowohl visuell als auch inhaltlich für viele Überraschungen gut.