Robert Frank + Nan Goldin | C/O Berlin


Exkursion

Im mächtigen Klinkerbau mit imposanter Kuppel und Bogenfenstern, wird hier im
C/O Berlin, ehemaliges kaiserlichen Postfuhramt, internationale zeitgenössische Fotografie präsentiert.
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Der Ausstellungsbereich erstreckt sich über 2 Etagen. Die Räumlichkeiten sind nicht renoviert und vermitteln so einen ursprünglichen, unkonventionellen Eindruck.
Auf Rund 2000 qm präsentiert C/O Berlin momentan zwei bedeutende internationale Fotokünstler.
Nan Goldin mit der Ausstellung „Slide Shows/Grids“ und Robert Frank mit „Die Filme“.
Das Hauptaugenmerk der Ausstellungen liegt auf dem Medium Film und Diashow.

Robert Franks erste umfassende Schau bei C/O Berlin wird im Erdgeschoss mit insgesamt 14 Filmen präsentiert.
Es werden Werke gezeigt, wie „Pull my daisy“  oder „Conversations“.
Bei den Filmen handelt es sich um fragmentarische Bildkollagen, die es dem Betrachter nicht leicht machen dauerhaft zu folgen. Zum Verständnis der Filme sind in den einzelnen Räumen an den Wänden dunkelblaue Trägerplatten mit erläuternden Texten angebracht. Um dem Betrachter im abgedunkelten Raum das Lesen möglich zu machen, sind diese mit dezenten Lichtspots von der Decke aus beleuchtet. Zusätzlich sind die Texte in weiß und Helvetica gesetzt.

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Die umfassende Länge der 14 Filme von meist 30 Minuten, veranlassen den Betrachter von Raum zu Raum zu wechseln ohne lange zu verweilen. Der Betrachter nimmt dadurch vielmehr atmosphärische Eindrücke und Bilder, als eine Handlung wahr.
Die Räume der Ausstellung sind klein und folgen ohne Türen auf einander, hierdurch entsteht ein akustisches Problem, da sich die einzelnen Tonsequenzen der Filme überlagern.
Um dem entgegen zu wirken sind über den Stühlen vor den Leinwänden Sound Domes angebracht. Durch diesen Aufbau wird der Besucher auf der Flut der Bilder durch die Ausstellung getragen und wählt sich spezifische Sequenzen aus, welche dann intensiv wahrgenommen werden.

Mehrere Aufnahmen Nan Goldins werden im 1.Stockwerk sehr simpel als  Tableaus präsentiert.
Vier Diashows bilden das Zentrum ihrer Ausstellung, in denen die Werke
„The ballade of sexual dependency“, „All myself“, „Heartbeat“ und „The other side“ gezeigt werden. Die insgesamt über 1000 Bilder werden in vier verdunkelten Sälen dem Publikum zugänglich gemacht. Die Diashows sind mit Musik unterlegt, meist Chansons, Opernarien aber auch Rocksongs und Soulstücke. Dies unterstreicht eindrucksvoll die emotionale Bildsprache Nan Goldins. Als Sitzgelegenheit befinden sich in den Räumen längliche Sitzblöcke, welche von Material und Beschaffenheit an Sportmatten erinnern.

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C/O Berlin setzt die gestalterischen Mittel sehr reduziert ein, was die inhaltlich gehaltvollen Ausstellungen keineswegs schmälert, sondern ihnen Raum zum wirken lässt.