Stasimuseum


Exkursion

Spärlich ausgeschildert befindet sich in Berlin-Lichtenberg im Haus 1 des Dienstkomplexes des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR (MfS), die als Stasimuseum bekannte Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße.Betritt man den Plattenbau hat der Besucher zuerst nicht das Gefühl in einem Museum zu sein.

Seit der Eröffnung im Jahre 1990 durch eine bis heute private Trägerschaft, bemüht man sich in der ehemaligen Residenz des letzen Ministers Erich Mielke darum einen noch sehr jungen Teil deutscher Geschichte zu dokumentieren. Ergänzend zu den weitgehend im Originalzustand erhaltenen Amtsräumen Mielkes befinden sich in den Verwaltungsräumen reich bebilderte Lebensläufe der drei Minister für Staatssicherheit, eine Ausstellung zur operativen Technik des MfS, in welcher verschiedenste Bespitzelungstechniken erläutert werden, eine Sammlung von Gegenständen aus der „Traditionsarbeit“ des MfS, eine restaurierte Originalausstellung die einen Blick auf die Stasi aus der Sicht ihrer Mitarbeiter wirft, sowie einer Dokumentation über die letzen Jahre der DDR bis zur Wiedervereinigung.

Das heutige Kaffee war damals das so genannte Casino, ein Vorraum des Konferenzsaals. Räumlichkeiten die früher nur für Herren des innersten Kreises zugänglich waren. Für Stasiopfer muss es wohl eine besondere Bedeutung haben, hier auf den original Kunstledersesseln platz nehmen zu können.

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Die Räume vermitteln eindrücklich den Geist der Zeit in der das Gebäude noch als Machtorgan fungierte. Das Konzept der hinzugefügten Ausstellung ist organisatorisch wie ästhetisch nicht der Traum eines jeden Gestalters, aber mit viel Engagement und Liebe zum Detail im Rahmen der begrenzten finanziellen Mittel angelegt und dabei durchaus informativ. Sie wird seit Eröffnung ständig weiter Auf- und Ausgebaut. In den Räumen befinden sich die original Möbel, Spitzenvorhänge, Stühle mit Plüschüberzug, original Telefone und wahrscheinlich haben sogar die zahlreichen Topfpflanzen von heute den selben genetischen Ursprung oder sind Originale aus der Zeit Mielkes.

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Die individuelle Gruppenführung durch einen Sachkundigen Referenten der Gedenkstätte war sehr interessant und hat geholfen  ein breiteres Bewusstsein über die Geschichte Deutschlands und die Machenschaften der Stasi zu schaffen.
Ein Besuch im Stasimuseum ist auf jeden Fall lohnenswert und bleibt wohl gerade durch das authentische Auftreten im Gedächtnis.