VW Autostadt | Wolfsburg


Exkursion

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Die Volkswagen AG präsentiert sich mit der Autostadt Wolfsburg seit nun schon 10 Jahren. Am Rande der Stadt befindet sich das sehr umfangreiche Ausstellungsgelände. Dazu gehören das Konzernforum, das Zeit Haus, ein Ritz-Carlton-Hotel, sowie Häuser für die Marken Skoda, VW, Seat, Audi, Bugatti und Lamborghini. Dies alles befindet sich in einer aufwendig mit Kanälen, Brücken und Hügeln gestalteten Parkanlage vor dem Hintergrund des qualmenden VW-Werkes. Die Gestaltung ermöglicht einen schönen Rundgang, doch das abkürzen ist schwierig. Die bekannten 2 Türme, in denen Neuwagen gelagert werden, sind der kaufenden Gesellschaft vorbehalten.

<Das Konzernforum

Das schönste an der Autostadt ist die Level Green Ausstellung, der „Erlebnisraum  Nachhaltigkeit“.  Tolles Design, Informationen spannend und abwechslungsreich dargestellt. Mir persönlich war nur das Personal zu penetrant, dass mir ständig irgendwas erklären wollte und in irgendwelche platte Gespräche verwickeln wollte. Teilweise musste man ein wenig nach den Erklärungstafeln Ausschau halten und diese auch lesen, aber man hätte sich auch vom Personal berieseln lassen können. Entwickelt wurde die Ausstellung vom Berliner Architektenbüro  J Mayer H., Art+Com Ag Berlin und dem Wuppertaler Institut für Klima, Umwelt & Energie GmbH. Die grüne Netzartige Raumstruktur wurde vom PET-Logo abgeleitet.

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Eine Etage tiefe kann man interaktiv VW entdecken. Besonders gut gefiel mir das Börsenspiel. Auf einem großen runden Tisch wurde ein Spiel projiziert und man hatte drei Minuten Zeit durch kaufen von Aktien und Verfolgen der Nachrichten Geld zu vermehren. Zum Konzernforum gehören außerdem 2 Kinos, leider war keine Zeit mehr für die Filme.

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Geschichte des Automobils – Ein Gebäude mit zwei Gesichtern

Mit der Rolltreppe geht es nach ganz oben um sich dann durch Tonnen von Blech zu nagen. Auf der rechten Seite zeigt sich die Glasgarage mit vielen schön aufgereihten alten Autos und einem guten Blick über das Areal. Mit abnehmender Etagenzahl werden die Autos jünger, ein Traum für eingefleischte Autoliebhaber. Auf der gegenüberliegenden Seite zeigt sich thematisch das Gleiche mit einem anderen Gesicht. Dunkle hohe Räume mit wenigen auf Sockeln präsentierten Autos, dazu Schautafeln und teilweise Videos. Da man sich logischer Weise von oben nach unten durch das komplette Gebäude arbeitet, wandelt man immer zwischen Garage und Ausstellung hin und her, merkwürdig. Noch merkwürdiger waren aber die hässlich bedruckten Tapeten im Ausstellungsbereich und den dazu passenden Skulpturen, die mich irgendwie an eine hässliche Bildschirmschoner-Grafik erinnern.

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Von Skoda bis Bugatti – ein Konzern, keine Familie

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Die Marken präsentieren sich sehr unterschiedlich. Bugatti präsentiert sich im Premium Clubhouse: man geht durch einen langen Gang und sucht das „Geschlossene Gesellschaft“ Schild bis man von einer Dame um die Ecke gebeten wird. Ein riesiger Raum mit vielen Spiegeln und Leuchtstoffröhren um 1 einziges Auto als Kunstwerk in Szene zu setzen. Dazu gibt es noch eine Lichtinstallation und einen riesigen Vorhang…Architektur und Inszenierung klasse, Vorhang schrecklich, nächstes Haus. Skoda kleidet sich rund geschwungen in weiß und grün in einer Bitte-Alles-anfassen-und-ausprobieren-Optik. Schön fand ich die große und echte Pflanzenwand, das ist wirklich Bio! Da müssen die Autos ja umweltfreundlich sein. Bei Audi stand nur am Ausgang ein benutzerunfreundlicher Computer der ein Umweltmagazin zeigte, dass inhaltlich aber vielleicht gehaltvoller ist. Audi präsentiert sich elegant und technisch. Für die Bedienung der Bildschirme kommt ein Steuerrad zum Einsatz, der auch in den Autos verbaut ist. Außer ein paar Tischen auf denen man Plastikautos verschieben konnte und gleichzeitig eine Animation auf dem Bildschirm lief gab es keine Spielereien, Audi schaut nach den Businessmännern. Seat befand sich im Umbau, VW haben wir vergessen und bei Lamborgini muss man zur richtigen Zeit da sein, waren wir aber nicht.

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Lahme Füße

Man braucht viel Lust und Zeit um die Autostadt vollends zu entdecken. Besonders Autoliebhaber kommen auf ihre Kosten. Auch wurden an vielen Orten extra Bereiche für Kinder eingerichtet, sehr familienfreundlich.  Am interessantesten war das Konzernforum und besonders die Level Green Ausstellung, die sogar einen Red Dot Award bekam. Die Markenhäuser sind gut gemacht, aber um sich die Autos anzuschauen, tut es wohl ein Autohaus auch, die wollen auch kein Eintritt.  Wer sich für die Architektur der Autostadt, von den Henn Architekten, interessiert, dem sei dieses PDF ans Herz gelegt: Architektur Autostadt

Marius Förster