Dauerausstellung | Neues Museum


Exkursion

1. Allgemeine Informationen

Überblick

Titel: Neues Museum Berlin
Ort: Museumsinsel Berlin
Zeitraum: Dauerausstellung
Thema: Ägyptische Sammlung, Vor- und Frühgeschichte
Ziel/Schwerpunkt: altägyptische Kultur über vier Jahrtausende
Objekte: Skulpturen, Papyrussammlung, Antikensammlung, Gipsabgussammlung, Tafelbilder
Zielgruppe: Publikum aller Altersklassen, welche an vor – und frühzeitlichen Kulturen des vorderen Orients interessiert sind

Impressum

Kuratoren/ Autoren: Dietrich Wildung, bis zur Eröffnung Oktober 2009
Architektur: David Chipperfield Architekten, London/Berlin

Ausführungsplanung: David Chipperfield Architekten, London/Berlin mit Julian Harrap Architekten, London (Denkmalpflegerische Planung)

Restaurierungsplanung: ProDenkmal GmbH, Bamberg/ Berlin
Ausstellungsbauer: Lubic und Woerhlin Architekten, Berlin

2. Analyse

2.1 Klassifikation

Träger: Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Kategorie: historische Ausstellung
Ausstellungsraum: Innenraum, 4 Eagen
Zeitraum: Dauerausstellung
Budget: Renovierung 200 Millionen

2.2 Präsentation

Authentisch:starke Kriegszerstörungen des klassizistischen Bau Stülers sind noch zu erkennen

Aktuell: Renovierungsarbeiten durch den britischen Architekten David Chipperfield

Kommunikativ: Spiel zwischen klassizistischem Bau Stülers und moderner Architektur  Chipperfields

Interaktiv: Schaukästen mit ausfahrbaren Informationstafeln, welche durch den Besucher per Schaltfläche individuell bedient werden können

Szenisch: sehr plastische Beleuchtung der Skulpturen durch gerichtete Lichtsetzung

Kontemplativ: verschiedene weitläufige Kuppelsäale und Höfe, welche der Besucher auf dem Rundgang passiert

2.3 Gestalterische Mittel

Objektpräsentation: 2,80 m hohen Vitrinen in welche sich die ägyptischen Skulpturen befinden, werden dem Betrachter auf Augenhöhe präsentiert und stehen dadurch im Dialog zum Besucher. Die Skulpturen stehen auf Betonwerksteinsockel, das Profil der Vitrinen ist aus filigraner Bronze.

Inzenierung: Vitrinen sowohl mit aber auch ohne Glaseinsatz, intensiviert Aura der einzelnen Subjekte

Thematische Struktur: Skulpturen sind nicht chronologisch angeordnet, sondern nach ästhetischen Gesichtspunkten; die unterschiedlichen Sammlungen sind nicht nur räumlich mit einander verbunden, sondern auch inhaltlich aufeinander bezogen

Besuchermanagement: Rundgang

Vermittlungskonzept: visuell, durch Informationstafeln sowie Exponattexte

Materialkonzept: von erhaltenen Details der Mosaikböden und Wandgemälden bis zu Stuckfragmenten ist zwischen Konservierung, Nachschöpfung und Neuem entschieden worden

Lichtkonzept: Licht besitzt natürlichen Charakter durch Deckenbeleuchtung, gerichtetes Licht, gute Modulation der einzelnen Subjekte

2.4 Technische Qualitäten

Ausstellungsbau: Lubic und Woerhlin Architekten, Berlin
Konservatorische Aspekte/ Denkmalschutz: Julian Harrap Architekten, London

3. Bewertung

3.1 Qualitäten – Bewertungskriterien

Dauerhaftigkeit: sehr schlichte Umsetzung der Renovierungsarbeiten, schönes Spiel zwischen Erhaltenem und Neuerungen durch Chipperfield

Zweckmäßigkeit: sehr umfangreiche Sammlung, welche auf einem sehr hohen Standart dem Betrachter zugänglich gemacht wird

Anmutung, Ästhetik, Schönheit: faszinierende architektonische Umgestaltung durch David Chipperfield, ohne dass der Charakter des hellinistischen Gebäudes und die Spuren der Zeitgeschichte verloren gehen

Originalität, Attraktivität: durch großzügige, weitläufige Räume, wie den Kuppelsäalen und Lichthöfen entsteht eine sehr eindrucksvolle Atmosphäre

Angemessenheit der Mittel: sehr schlüssige und tolle Aufbereitung für den Besucher

Logik und Zuordnung: keine chronologische Zuordnung möglich, da nach äshetischen Gesichtspunkten entschieden wurde, was aber keineswegs als störend empfunden wird

3.2 Fragenkatalog

Was ist der Anlass der Ausstellung?
Das Neue Museum ist ein wichtiger Bestandteil der Berliner Museumsinsel, durch die sehr umfangreiche ägyptische Sammlunge, sowie der vor – und frühgeschichtlichn Sammlung, mit mehr als 2500 Exponaten.

Welches sind die Schlüsselobjekte?Das bekannteste und beliebteste Objekt des Neuen Museums ist die Büste der Nofretete, welche im nördlichen Kuppelsaal in der ersten Etage zu sehen ist. Weitere herrausragende Objekte bilden die zwei kolossalen Götterstatuen im südlichen Kuppelsaal dem „Pantheon“.

Werden diese angemessen präsentiert?
Die Büste der Nofretete thront im nördlichen Kuppelsaal, welcher mit smaragdgrünen Wänden und gut erhaltenem Bodenmosaik bestückt ist und bildet so das Zentrum des Museums.

Auch die Kolossale werden sehr anmutig in dem dekorlosen südlichen Kuppelsaal präsentiert. Sie umgibt eine gewaltige Aura durch die große Glaskuppel, welche als Hauptlichtquelle der Objekte dient.

Welche Rolle spielen die Objekte?
Durch die gerichtete Lichtmodelierung, werden die Objekte sehr ehrfürchtig präsentiert und stark in Szene gesetzt.

Wie werden Bedeutungen kommuniziert?
Die Bedeutungen werden durch die verwendeten Präsentationsmaterialien stark intensiviert und durch die Art der Beleuchtung.

Welche atmosphärische Stimmung entsteht?
Durch die sichtbaren Spuren des zweiten Weltkriegs, gekoppelt mit der klassizistischen Bauweise Stülers und den Renovierungen Chipperfields entsteht ein Spannungsbogen zwischen den Zeiten.

Wie verläuft die Dramaturgie des Ausstellungsrundganges?
Der Besucher wird gleich zu Beginn im Eingangsbereich des Neuen Museums mit der imposante Treppenhalle konfrontiert. Durch die Lage der Treppenhalle im Zentrum des Museums, streift der Besucher bei dem Rundgang der unterschiedlichen Räumlichkeiten und Etagen immer wieder diese überwältigende Konstruktion David Chipperfields. Der Höhepunkt des Rundgangs bildet dann in der ersten Etage der nördliche Kuppelsaal, welcher der Büste der Nofretete gewidmet ist.

Lohnt sich ein zweiter Besuch?
Ein zweiter Besuch lohnt sich, da man sich schon allein einem Besuch lang nur den aufwendigen Renovierungsarbeiten und archetektonischen Neuerungen Chipperfields widmen kann.
Zum anderen ist das Neue Museum mit mehr als 2500 Exponaten, welche sich auf vier Etagen erstrecken, sehr umfangreich und dadurch auch mühsam durch einem Besuch wahrgenommen zu werden.

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