Katachi – Die leise Form aus Japan | Bauhausarchiv

katachi
Exkursion

1. Allgemeine Informationen

ÜBERBLICK

Titel: Katachi – Die leise Form aus Japan
Ort: Bauhaus Archiv, Klingelhöferstraße 14, 10785 Berlin
Zeitraum: 3. März – 2. Mai 2010
Thema: Alltagsdesign aus Japan
Ziel / Schwerpunkt: Ausstellung: Japanisches Design
Objekte: etwas über 100 kleine bis mittelgroße Alltagsgegenstände

IMPRESSUM

Kuratoren / Autoren: Miki Shimokawa
Architektur: Bauhaus Archiv (Entwurf von Walter Gropius 1964)

2. Analyse

2.1 KLASSIFIKATION

Träger: Bauhaus Archiv & Museum für angewandte Kunst Frankfurt
Kategorie: Themenausstellung
Ausstellungsraum: Innenraum, Stationär
Zeitraum: Wechselausstellung

2.2 PRÄSENTATION

2.3 GESTALTERISCHE MITTEL

Objektpräsentation:
Die Objekte werden in Glasvitrinen, Schaukästen und auf Podesten ausgestellt.

Inszenierung:
Die Objekte stehen für sich in einer sehr nüchternen Ausstellungsgestaltung.
Oberlichter beleuchten den ganzen Raum einheitlich und lediglich in den Vitrinen gibt
es extra Beleuchtung.

Raumstrukturierung Form, Blickachsen, Perspektiven:
In der Mitte blickt man über eine Ansammlung von Schaukästen, die links und rechts
von einer Reihe hochformatiger Vitrinen eingerahmt werden. An der Stirnseite stehen
die größeren Objekte auf hüfthohen Podesten frei zur Betrachtung. Die Ausstellung ist recht klein und gut überschaubar angeordnet.

Thematische Struktur:

Barrierefreiheit:
Man kann gut zwischen den Schaukästen hindurch von einer Vitrinenreihe zur anderen oder den Podesten gelangen. Es gibt stets mehrere Wege.

Vermittlungskonzept:
Abgesehen von Titel und Herstellungsjahr der Objekte bekommt der Besucher kaum Informationen vermittelt. Damit konzentriert man sich automatisch auf die visuellen Qualitäten der Objekte.

3. Bewertung

3.1 QUALITÄTEN — BEWERTUNGSKRITERIEN

Dauerhaftigkeit:
Das Bauhaus Archiv zeigt jedes Jahr mehrere Wechselausstellungen in der Nordhalle des Gebäudes. Die Ausstellungsdauer ist dementsprechend begrenzt.

Anmutung, Ästhetik, Schönheit:
Die Objekte selbst sind sehr ästhetisch. Ihre Materialien wurden teils sehr kreativ genutzt. Die Ausstellung versucht nicht mit den Objekten zu konkurrieren und begnügt sich in ihrer
Zweckmäßigkeit.

Angemessenheit der Mittel:
Adäquate Umsetzung des Begriffes Essenz, um den es den Machern bei der Ausstellung auch ging. Die Objekte sind das Interessante, das Drumherum soll zurücktreten.

3.2 FRAGENKATALOG

Was ist der Anlass der Ausstellung?
Es gibt Parallelen in den Gestaltungsideen des Bauhauses und der Gestaltungsphilosophie
des japanischen Kunsthandwerks. Im Rahmen der Wechselausstellungen des Bauhaus Archives werden nun Objekte gezeigt, deren oberste Prinzipien Reduktion, Funktionalität und Ästhetik sind.

Welche sind die Schlüsselobjekte / die 3 wichtigsten Exponate?
Eingangs wird der Besucher mit einer schlichten Bambusvase und einer einzelnen Blume darin auf einer ansonsten leeren Wand begrüßt. Damit soll das Prinzip der Essenz verbildlicht werden, die Natur wird hier nicht in aller Fülle gezeigt, sondern auf den Kern reduziert. Weitere herausragende Exponate sind für mich der symmetrische Butterfly Chair von Sori Yanagi (1954), in der Reihe der größeren Objekte an der Stirnseite ausgestellt, und der Keramikbehälter “Super Fashion Pink” der als einziger knalliger Farbakzent in der letzten Vitrine präsentiert wird.

Wie ist die Wechselwirkung der Einzelteile zum Gesamten?
Die Vielzahl unterschiedlicher Formen, Materialien und Techniken betont im Zusammenhang immer wieder die durchgehend hohe ästhetische Qualität des japanischen Handwerks.

Wie verläuft die Dramaturgie des Ausstellungsrundganges?
Vom Eingangsbereich des Bauhaus Archives schlendert man bequem direkt in den hohen, weißen Saal hinein, flankiert von Erklärungen zu dem Begriff Katachi und dem Thema der Essenz. Von diesem Punkt aus hat man einen guten Überblick über die gesamte Ausstellung. Vitrinen und Podeste formen ein dem Besucher offen zugewandtes U, in dessen Mitte niedrigere Schaukästen stehen und neugierig machen von oben hineinzuschauen. Man sucht sich seinen eigenen Weg durch die einzelnen Stationen und kann dabei um alle Vitrinen und Schaukästen herumgehen um die Objekte von allen Seiten zu betrachten.

Lohnt sich ein zweiter Besuch?
Der Umfang der Ausstellung ist relativ gering, so daß man genug Zeit hat, sich die Objekte in aller Ruhe genau anzusehen. Man hat hinterher nicht den Eindruck man hätte irgendetwas verpassen können. Da das Bauhaus Archiv jedoch auch eine permanente Ausstellung zur Geschichte des Bauhauses beinhaltet lohnt sich ein zweiter Besuch allemal sofern man diese noch nicht gesehen haben sollte.