Am Rande der Vernunft – Bilderzyklen der Aufklärung


Exkursion

 

1. Allgemeine Informationen

Überblick

Titel: »Am Rande der Vernunft. Bilderzyklen der Aufklärungszeit«

Ort: Kupferstichkabinett, Matthäikirchplatz 8, 10785 Berlin

Zeitraum: 6. März 2012 – 29. Juli 2012

Thema:
Die Ausstellung findet im Rahmen einer Reihe von Veranstaltungen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz aus Anlass des 300. Geburtstags Friedrichs des Großen am 24. Januar 2012 unter dem Motto »Kunst – König – Aufklärung« statt.

Ziel/Schwerpunkt:
Zeigt den dünnen Grad zwischen Wahnsinn und Vernunft zur Zeit vor und während der französischen Revolution

Objekte:
Die Ausstellung zeigt druckgraphische Serien von Künstlern des 18. Jahrhunderts wie Giovanni Battista Tiepolo (1696 – 1770), Giovanni Antonio Canal, gen. Canaletto (1697 – 1768), Giovanni Battista Piranesi (1720 – 1778), Jean-Honoré Fragonard (1732 – 1806) und Francisco de Goya (1746 – 1828).

Zielgruppe:
An der Epoche der Aufklärung Interessierte; An der Technik der Radierung Interessierte

Kuratorin:
Dr. Dagmar Korbacher

Raumansicht der Ausstellung »Am Rande der Vernunft – Bilderzyklen der Aufklärung«
© Staatliche Museen zu Berlin, Kunstbibliothek, 2012

 

2. Analyse

2.1 Klassifikation

Träger: Staatliche Museen zu Berlin

Kategorie: historische, kunsthandwerkliche Ausstellung

Ausstellungsraum:
Innenraum

Zeitraum: Wechselausstellung

Budget:
L

 

2.2 Präsentation

Museal: verfügbare originale Gegenstände einer Sammlung

Didaktisch: Originale und Repliken mit dem Ziel die Zeit der Aufklärung zu erklären

Kontemplativ:
Sitzgelegenheiten und angenehme Atmosphäre


Raumansicht der Ausstellung »Am Rande der Vernunft – Bilderzyklen der Aufklärung«
© Staatliche Museen zu Berlin, Kunstbibliothek, 2012

 

2.3 Gestalterische Mittel

Objektpräsentation: In einheitlichen dunklen Holzrahmen und paspartous gehängt; dezentes Spotlicht auf die Hängung

Inszenierung:
Licht, Text und Farbe

Raumstrukturierung:
Achsensymetrisch aufgebauter Raum; durch Trennwände seperate Bereiche erschaffen

Thematische Struktur:
nach Künstlern geordnet; Weiterführungen der Technik ( einfache Radierung und Mischung aus Radierung und Aquatinta

Besuchermanagement:
Rundgang, Führung

Barrierefreiheit:
Aufzug zur Ausstellungebene

Vermittlungskonzept:
visuell; erklärende Texte

Farbkonzept:
  grüne Schrift auf violettem Hintergrund: Parkettboden

Lichtkonzept:
Je ein Spotlicht pro Rahmen/Text

 

2.4 Technische Qualitäten

Objektanbringung: Rahmen sind an die Wand geschraubt; Wände ebenfalls geschraubt

Druckproduktion:
Radierungen

 

3. Bewertung

3.1. Qualitäten

Dauerhaftigkeit: in Anbetracht der Tatsache, dass diese Austellung eine Wechselausstellung ist, ist die Ausstellung optimal darauf ausgelegt

Anmutung, Ästhetik, Schönheit: harmonisches Zusammenspiel von Wandfarbe und Holzrahmen; harmonische Gesamtwirkung durch einheitliche Rahmen und Farbgebung; kein Ausstellungsstück bricht aus dem Gesamten aus; wichtigere Stücke durch Vorsprung in der Wand erkenntlich gemacht

Angemessenheit der Mittel: Durch die Ausstellungsgestaltung, die recht simpel und clean gehalten ist, wird der Fokus rein auf die Arbeiten und Texte gelenkt

Logik der Zuordnungen: Sortierung nach Künstlern verschafft einen guten Eindruck in die unterschiedlichen Arbeiten der Künstler


Raumansicht der Ausstellung »Am Rande der Vernunft – Bilderzyklen der Aufklärung«
© Staatliche Museen zu Berlin, Kunstbibliothek, 2012

 

3.2. Fragenkatalog

Was ist der Anlass der Ausstellung?
300. Geburtstag Friedrichs des Großen am 24. Januar 2012

Welche sind die Schlüsselobjekte
An der linken,rechten und Frontseite des Raumes wird je ein Kunstwerk durch einen Vorsprung in der Wand hervorgehoben:

Giovanni Battista Piranesi, »Das große Rad«
(Carceri d´invenzione), ca. 1761, Radierung

Giovanni Battista Tiepolo, »Die Entdeckung des Grabs von Pulcinella«
(Scherzi di Fantasia), um 1740/1750, Radierung

Francisco de Goya, »Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer«
(Caprichos 43), 1799, Radierung, Aquatinta

Die bekanntesten Werke Giovanni Batistas,
»Carceri d´invenzione – Erfundene Gefängnisse«, nach 1761

Gianbatista Tiepolo: »Scherzi di Fantasia«, thematisiert Magie und Astrologie , was für diese Zeit sehr modern war

Werden diese angemessen präsentiert?
je ein Werk der Serien wird durch Vorsprünge an den Wänden hervorgehoben und somit in den Fokus gesetzt

Wie ist die Wechselwirkung der Einzelteile zum Gesamten?
Durch gemeinsames Oberthema und teils ähnlichem Inhalt entsteht ein einheitliches Gesamtbild

Welche atmosphärische Stimmung entsteht?
Der Blick wird durch den farbigen Untergrund und die Beleuchtung auf die Ausstellungsstücke gelenkt. Der Eindruck, einen guten Einblick in die Geschichte zu bekommen, entsteht durch die erklärenden Texte zu Künstlern und Werken

Wie verläuft die Dramaturgie des Ausstellungsrundganges?
Jeder Künstler hat einen eigenen Bereich

Welche Rolle spielen die Objekte?
Auf den Objekten und den erklärenden Texten liegt der alleinige Fokus

Wie werden die Inhalte umgesetzt:
Die Epoche der Aufklärung, der schmale Grad zwischen Wahnsinn und Vernunft, wird nur durch die Ausstellungsstücke und erklärenden Texte vermittelt

Was sind die Kernaussagen? Welche Erkenntnisse können gewonnen werden?
Durch die Werke wird das Denken und die Angst zu dieser Zeit anschaulich übermittelt.

 

Text und Fotos: Bastian Wienecke