Dennis Hopper – The Lost Album

Exkursion

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1. Allgemeine Informationen

Titel: Dennis Hopper – The Lost Album

Ort: Ausstellung im Martin-Gropius-Bau in Kooperation mit “The Dennis Hopper Trust” im Rahmen des European Month of Photography

Zeitraum: 20.9 – 17.12.2012

Thema: Die Ausstellung bietet einen fotografischen Überblick der politischen und künstlerischen Szene der 1960er Jahre.

Ziel / Schwerpunkt: Dokumentation des kulturellen Umbruchs in Kunst, Musik und Politik in den USA zwischen 1961 und 1967

Objekte: Ausgestellt wurden teils dokumentarische, teils künstlerische Vintage-Fotografien (Barit-Abzüge) von Dennis Hopper.

Zielgruppe: Interessierte der 60er Jahre, Fotografie-Interessierte


1.1 Impressum

Kuratorin: Petra Giloy-Hirtz
Veranstalter: Berliner Festspiele
Architektur: Historischer Bau
Ausstellungsgestaltung: Rekonstruktion der Ausstellung von 1970


2. Analyse

Träger: Staatliche Museen zu Berlin
Kategorie: Themenausstellung
Ausstellungsraum: Innenraum, Sieben Räume im Altbau, stationär
Zeitraum: Wechselausstellung
Budget: M


2.1 Präsentation

Authentisch: Inventar im Originalzustand
Museal: Verfügbare Gegenstände der Sammlung
Kommunikativ: Anregung zur Diskussion und Auseinandersetzung
Didaktisch: Originale und Repliken mit dem Ziel eine Zeit zu erklären
Kontemplativ: Bilder und Räume zur beschaulichen Betrachtung und Ruhe


2.2 Gestalterische Mittel

Objektpräsentation: Einzelbilder und Sequenzen; Hängevitrinen mit Plexiglas zum Schutz der 400 Originale; ergänzt durch einfache Plots mit Zitaten. Den Schluss der Ausstellung bildete ein Dokumentarfilm.

Inszenierung: Der Schwerpunkt lag auf der inhaltlichen Ebene. Inszeniert wurde über Fotos, Licht, Text und viel Weiß.

Thematische Struktur: Die Räume wurden thematisch aufgeteilt (Politisch, Portraits, Künstlerische Entwicklung, Filmisch).

Besuchermanagement: Rundgang, Führung
Barrierefreiheit: Aufzug zur Ausstellungsebene

Vermittlungskonzept: Auditiv durch Führung; visuell
Farbkonzept: weiße Farbe, schwarze Schrift auf weißem Hintergrund
Lichtkonzept: Die Beleuchtung wurde den bestehenden Räumlichkeiten entnommen. Es wurden keine zusätzlichen Mittel eingesetzt.


2.3 Technische Qualitäten

Vitrinenbau: maßgefertige Vitrinen mit Plexiglas
Exponatbefestigung: verschraubt
Reproduktion: teilweise Repliken der Originalabzüge


Text:
 Anne Retsch & Stefan Hoeferlin
Bild: © The Dennis Hopper Trust. Courtesy of The Dennis Hopper Trust


3. Bewertung

3.1 Bewertungkriterien

Der Ausstellungscharakter war eher zweckmäßig, spartanisch, reduziert; Vom gestalterischen Blickwinkel her nicht reizvoll. Die Atmosphäre schien mir sehr nüchtern. Der Schwerpunkt der Ausstellung lag definitiv auf dem Inhalt, dessen Vermittlung durch eine zweistündige Führung vielleicht überreizt wurde. Darüber hinaus ist kein konkretes Schlüsselobjekt herausgestochen, da die Gesamtheit der Bilder das Portrait einer Ära bilden.

Dramaturgie: Der Ausstellungsrundgang war zum Teil chronologisch, meist thematisch gegliedert.

Kernaussage: Dennis Hopper war beim kulturellen Umbruch der 1960er dabei. Er hat zwischen 1961 und 1967 auf Grund von Arbeitslosigkeit fotografiert.

Erkenntnisse: Durch die Führung konnte man einen Gesamtüberblick von den künstlerischen Ansätzen der Pop-Art bis zum Exploitation Film im Kontext zu historischen Ereignissen erfahren. Es war ein Zeitdokument, das aber teilweise einem Kabinett der Stars und Sternchen der 60er glich.

Lohnt sich ein zweiter Besuch?
Durch die ausführliche Führung wurde das Wichtigste eines ganzen Jahrzehnts vermittelt – vielleicht sogar ein bisschen mehr. Deshalb ist ein zweiter Besuch nicht notwendig.

Da das fotografieren in den Räumlichkeiten nicht gestattet war, folgen einige Links für Impressionen:

http://www.sotostore.com/2012/09/soto-invite-dennis-hopper-lost-album-exhibition/
http://lejournaldelaphotographie.com/entries/8469/dennis-hopper-the-lost-album3


Text:
Anne Retsch


3.2 Fragenkatalog

Was ist der Anlass der Ausstellung?
Nach dem Tod von Dennis Hopper wurden über 400 Vintage-Fotografien aus den 1960er Jahren wieder entdeckt. Diese Arbeiten wurden noch nie in Europa gezeigt, und in den USA nur ein einziges Mal im Fort Worth Art Center Museum, Texas, im Jahre 1970.

Welche sind die Schlüsselobjekte / die 3 wichtigsten Exponate?
Bilder von Geldzahler, Hockney, Rauschenberg, Duchamp, den Hells Angels, Martin-Luther King

Werden diese angemessen präsentiert?
Eingebettet in die Gesamt-Szenographie; in „Szenen“ nacheinander gehängt; filmisch

Wie werden Bedeutungen kommuniziert?
Durch beigefügten Text, Erläuterungen per Führung

Welche atmosphärische Stimmung entsteht?
Dieselbe Stimmung die auch Hopper während der Aufnahmen verspürt haben muss: Spontaneität, Nostalgie, Vergänglichkeit, Selbstzweifel, Suche

Wie verläuft die Dramaturgie des Ausstellungsrundganges?
Die Ausstellung beginnt mit den Exponaten, in chronologische Abfolge

Wie werden Themen und Inhalte umgesetzt?
Fotografisch (schwarz/ weiß), Erläuterungstext (kurz)

Was sind die Kernaussagen, welche Erkenntnisse können gewonnen werden?
Dokumentation der Stimmung und des Umbruchs in Kunst, Kultur und Politik Anfang der 1960er Jahre in den USA und des neuen Hollywood und Californiens. Die Suche nach der eigenen Identität.

Lohnt sich ein zweiter Besuch?
Ja.


Text:
Stefan Hoeferlin