Kultur:Stadt

Exkursion

Kultur:Stadt
Akademie der Künste
15. März bis 26. Mai 2013

Die Ausstellung »Kultur:Stadt« findet vom 15. März bis 26. Mai 2013 in der Akademie der Künste in Berlin statt. Unter dem Thema innovative Stadtgestaltung und -planung wirft die Ausstellung einen kritischen Blick auf Architektur und soziale Wirklichkeit im 21. Jahrhundert. Kurator ist Matthias Sauerbruch, der mit seinem Büro »Sauerbuch Hutton« auch die Ausstellungsgestaltung übernimmt.

»Kultur:Stadt« ist als Wanderausstellung konzipiert und spricht ein internationales architekturinteressiertes Publikum an. Ausgestellt werden 35 Architekturmodelle, die in sechs verschiedene Themenbereiche in drei Räumen gegliedert sind. Die ersten beiden Räume beschäftigen sich mit den Themen »Vom Forum zur Ikone« und »Neue Ikonen« und zeigen z.B. die Neue Nationalgalerie Berlin oder das Sidney Opera House. Die Modelle werden hier durch Konstruktionspläne ergänzt. Ein dritter großer Ausstellungsraum versammelt die Themen »Das Gebäude als Stadt / Die Stadt als Gebäude«, »Stadt als Palimpsest«, »Akupunkturen« und »Wissensräume«. Die Modelle werden in maßgefertigten Vitrinen präsentiert.

Neben den Ausstellungsobjekten finden Navigation und Information über eine interaktive digitale Ebene statt: Mit Hilfe einer eigens für die Ausstellung gestalteten iPad-App. Die App, die von Ivo Wessel programmiert und vom Büro »Heimann und Schwantes« gestaltet wurde, leitet die Besucher durch die Ausstellung. Mit Hilfe des iPads finden die Besucher Informationen in Videos, Audio-Aufnahmen, Texten, Bildern und Plänen. Herauszustellen sind hierbei Kurzfilme, die Studierende der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin zu den jeweiligen Ausstellungsobjekten gedreht haben, sowie Zusatzinformationen in persönlichen Videobotschaften des Kurators.

Der intensive Einsatz des iPads als ausschließliches Informationsmedium erlaubt den BesucherInnen je nach Interesse eine individuelle Auswahl an Informationen. Schade ist, dass die Menüführung nicht erlaubt, mehrere Punkte gleichzeitig zu betrachten. Hat man sich einmal für den Kommentar des Kurators entschieden, kann man nicht gleichzeitig eine Bildergalerie durchblättern. Die sechs Themenbereiche, die in der App farblich gekennzeichnet sind, lassen im Raum keine eindeutige Zusammengehörigkeit erkennen. In Verbindung mit den Kopfhörern, die jeder Besucher beim Eintritt ausgehändigt bekommt, verhindert die digitale Information bisweilen das Gespräch der Besucher untereinander.

Als abschließendes Fazit bleibt die positive Erfahrung einer neuartigen Ausstellung mit überaus hoher Informationsdichte.

 

Text: Jacek Ambrożewski, Stephanie Brenner & Thilo Kasper