Meschac Gaba – Museum of Contemporary African Art

Exkursion

Deutsche Bank Kunst Halle.
Durch die Ausstellung wurden wir von Nico Anklam geführt.

Es handelt sich hier um eine Installation, ein „Museum im Museum“. Die Ausstellung ist der Auftakt einer Kooperation der KunstHalle mit der Tate London Sammlung.

Meschac Gaba ist ein Künstler aus Ghana, der Rotterdam als seine Wahlheimat gewählt hat.
Das Werk MUSEUM OF CONTEMPORARY ART entstand 1997 und umfasst mit seiner Vollendung im Jahr 2002 nun insgesamt zwölf Räume.
„Das Museum“ also die Installation, ist so konzipiert worden, dass sie an den unterschiedlichsten Orten aufgebaut und angepasst werden kann.
Nun ist das Werk nach Ankauf in die Sammlung der Londoner Trate erstmals in Berlin ausgestellt.
Sieben Räume befinden sich in der Deutschen Bank Kunsthalle. Eigens für diese Präsentation wurde von Meschac Gaba eine Fahne entworfen.

Zur Installation.
Ausgangsbasis war in gewissen Maßen die im Raum stehende Behauptung, dass zeitgenössische afrikanische Kunst nicht existiert.
In Berlin sind die wichtigsten Räume mit den Themen: Kunst, Religion und Architektur ausgestellt. Noch dazu befinden sich „im Museum“ ein Museumsshop, ein Restaurant und eine Bibliothek.

Von außen, auch aufgrund des besonderen Titels, glaubt man das MUSEUM OF CONTEMPORARY AFRICAN ART zu besuchen. Deswegen ist die Mehrheit der Besucher ein Laufpublikum.
Die Personen besuchen das Museum meist ohne großes Vorwissen über die Ausstellung und genau diese Besucher stellen unter anderem genau die Frage die Gaba stellen möchte, nämlich: „Was ist ‚Contemporary African‘ Art?“ Die unmittelbaren Fragen die entstehen sind: „Lässt sich so etwas überhaupt kategorisieren?“ „Was würde man in einem Museum mit „Contemporary European Art“ ausstellen und welche Künstler?“

Mit diesen Fragen versucht Meschac Gaba die kulturellen Missverständnisse der westlichen Welt gegenüber afrikanischen Kultur aufzuzeigen und sie zu hinterfragen.

Die Inszinierung
Für Texte und Beschriftungen setzt die Kunsthalle auf eine hochwertige Ausführungen. Sie verwendet zum Beispiel bei den Texten einen sehr teuren Siebdruck. Meschac Gaba verwendet in seinem „Museum“ wenig Beschriftung, wenn wurde sie auf Folie Ausgedruckt und auf die Wand geklebt. Somit kann man klar die Ausstellung von dem KunstHaus unterscheiden. Die sich am Boden befindenden Plastikleisten, die Besucher am zu nahem Herantreten an die Objekte hindert, unterstreicht den einfachen Eindruck vom MUSEUM OF CONTEMPORARY AFRICAN ART. Es wird meist am Boden ausgestellt. Lediglich im ersten Raum befindet sich eine Vitrine. Hiermit stellt Meschac Gaba eine Verbindung zum Afrikanischen dar, da das Leben dort meist am Boden stattfindet. Die ausgestellten Objekte setzten sich, wie erwähnt, mit den (west)-afrikanischen Problem und der Sicht der westlichen Gesellschaft auf Afrika auseinander. Dazu verwendet Meschac Symbole die in beiden Kulturen vorkommen und setzte diese zueinander in Verbindung und verschiebt damit ihre Bedeutung.

Im letzten Teil der Ausstellung befindet sich der „Humanist Space“ hier stehen dem Besucher acht goldene Fahrräder von der KunstHalle im Namen des „MUSEUM OF CONTEMPORARY AFRICAN ART“ zur Verfügung. Damit möchte man das humanitäre Anliegen und die kulturelle Botschaft des Museums mit Fahrradtouren in die Gesellschaft tragen.

Aus meiner Sicht kann man dieses Werk auch als eine Provokation an den Westen sehen. In der westlichen Gesellschaft wird oftmals ein ganzer Kontinent gleichgestellt. Meschac macht darauf aufmerksam, unteranderem schon mit dem ausgewählten Titel. Ich glaube auch, dass man sehr stark die westafrikanische Kultur in dem Werk wieder findet.

Die Ausstellung ist sehr beeindruckend. Die Installation lässt wichtige Fragen aufkommen die meistens in der westlichen Kultur ignoriert werden. Noch dazu zu erwähnen ist das gute Informationsmaterial, dass umfangreich und übersichtlich die Thematik und Meschaks Herangehensweise beschreibt. Ein Besuch ist auf jedem Fall sehr empfehlenswert.

Bilder und Text Ismaël Sanou