Sensing the Future – László Moholy-Nagy und die neuen Medien

Exkursion

BAUHAUS-ARCHIV
Bauhaus – Highlights aus der Sammlung und
Sensing the Future – László Moholy-Nagy und die neuen Medien

08.10.2014-02.02.2015
Kurator: Oliver A. I. Botar
Ausstellungsgestaltung: Louise Witthöft und Rodney LaTourelle
Grafikdesign: L2M3 Kommunikationsdesign
Ausstellungsinstallation: Ausstellungstechnik Bernd-Michael Weisheit
Bauten: Matzat Museumstechnik
Farbabstufungen: Bernhard Kraker von Schwarzenfeld

Die Ausstellung „Bauhaus – Highlights aus der Sammlung“ besteht aus Werken der Bauhaus Sammlung und konzentriert sich im wesentlichen auf fertige Schülerarbeiten sowie deren Entwicklungsprozessen. Neben Schlüsselwerken wie Stuhl Nr. 3 von Marcel Breuer sind ebenso Exponate wie das Kaffee und Teeservice von Marianne Brand sowie der „ungeliebte“ Afrikanische Stuhl zu sehen.
Die Ausstellungsführung wurde von Frau Güldner und Frau Weißbach übernommen.

Gleich zu Beginn der Ausstellung, ist ein Architekturmodell des Bauhaus in Dessau zu sehen. Dabei wird der Besucher zu Anfang, auf die architektonische Trennung der einzelnen unterschiedlichen Lebensbereiche der Schule, aufmerksam gemacht.
Sämtliche Arbeiten wurden für ein reproduzierendes Verfahren von den Schülern hergestellt. Auch spielerische Elemente wurden im Unterreich praktisch aufgefasst und bearbeitet um danach ein verkaufsfähiges Produkt entwickeln zu können, welches vervielfältigbar ist. Praktizität, Vereinfachung sowie Ordnungssysteme spielen dabei eine wesentliche Rolle, was anhand der Exponate sichtbar wird. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Möbel, Skulpturen und Gefäße.
Auch der Begriff der Anonymität steht hier im engen Zusammenhang, es handelt sich bei den Werken also nicht um signifikante Unikate.
So wurden die Ausstellungsobjekte möglichst sachlich und einfach präsentiert um diesen inhaltlichen Bezug auch musealisch durch das Design zu vermitteln. Die Exponate wurden auf Sockeln arrangiert, welche als eine Art Podest für das jeweilige Werk anzusehen waren.

Auch in der Sonderausstellung „Sensing the Future – László Moholy-Nagy und die neuen Medien“, nimmt das Thema der Kontextualisierung eine wichtige Rolle ein.
Bei vielen Werken von Moholy-Nagy ist der Prozess der Herstellung für ihn kaum von Bedeutung, so beauftragt er zum Beispiel Schildermaler aus der Werbung, die seine Entwürfe umsetzten. Es geht ihm dabei um die Würdigung der Herstellung eines Produktes in Masse, sowie die Überwindung von Kunst und Design.
Beim Museumsbau an sich handelt es sich um ein Spätwerk von Walter Gropius. Der Ausstellungsraum selbst ist als eine komplett durchgängige Halle für den Besucher begehbar. Ursprünglich waren die Räumlichkeiten des heutigen Museums als lichtdurchflutete Arbeitsräume vorgesehen, weshalb man für die Ausstellung zusätzliche Wände baute, die den Raum komplett verdunkeln, sodass die Werke mit Kunstlicht beleuchten werden können.

Die erste große Wand zu Beginn des Raumes, zeigt eine Farbabstufung der Farbe Weiß zur Farbe Schwarz. Es handelt sich hierbei um 58 verschiedene handgemischte Graustufen. Zunächst wird die Wand als ein gesamter Farbverlauf wahrgenommen, erst bei näherer Betrachtung sind einzelnen Farbflächen erkennbar.

Ganz wesentlich war auch die Entscheidung das Ausstellungskonzept blindengerechten zu entwerfen, was im Weiteren inhaltlich auf das „New Bauhaus“ in Chicago zurück zu führen ist. So wurden Gemälde von Moholy-Nagy als greifbare Objekte für Blinde übersetzt sowie ein Leitsystem entlang des Bodens entwickelt, welches gleichzeitig auch als visuelles Gestaltungsmittel genutzt wurden konnte.

Bildnachweis: Bauhaus-Archiv Berlin
Bilder Markus Hawlik, (c) VG Bild-Kunst Bonn
Text Judith Holly