Museografie & Ausstellungsgestaltung » Exkursionen 11/12 http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie Prof. Ulrich Schwarz | Institut für transmediale Gestaltung | Visuelle Kommunikation | Universität der Künste Berlin Mon, 12 Dec 2016 13:20:20 +0000 en-US hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.2.22 Thomas Zipp http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/2012/04/28/thomas-zipp/ http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/2012/04/28/thomas-zipp/#comments Sat, 28 Apr 2012 11:23:13 +0000 http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/?p=2942

Exkursion

1. Allgemeine Informationen

Titel:  Thomas Zipp/ Contemporary Fine Arts
Web:  www.cfa-berlin.com
Ort: Am Kupfergraben 10, 10117 Berlin Mitte
Zeitraum: bis 28. Jan 2012
Thema: Malerei, Video
Zielgruppe:  Architekten, Designer, Kunsthistoriker

2. Analyse

2.1 Klassifikation

Träger: Privat
Kategorie: Kunstausstellung
Ausstellungsraum: Innenraum
Zeitraum: Wechselausstellung

2.2 Präsentation

· Kommunikativ
· Aktuell
· Kontemplativ

2.3 Gestalterische Mittel

Inszenierung
Raumstrukturierung
Besuchermanagement
Lichtkonzept

2.4 Technische Qualitäten

Objekteinbringung (spezielle von Zipp gestaltete Beleuchtung)

3. Bewertung

Was ist der Anlass der Ausstellung?
Zipp benutzt die monumentale Raumwirkung der Galerie um die ebenso monumentale Arbeit „Achtung!: solarized deterritorialization. Insanity against protestantism (England attacked by the Americas)“ zu inszenieren

Welche sind die 3 Schlüsselobjekte?
„Achtung!: solarized deterritorialization. Insanity against protestantism (England attacked by the Americas)“

Werden diese angemessen präsentiert?
Ja. Da die Ausstellung im gesamten nur aus zwei räumlich getrennten Arbeiten besteht, wird die Aufmerksamkeit des Besuchers stark gebündelt.

Wie ist die Wechselwirkung der Einzelteile zum Gesamten?
Die zwei gezeigten Arbeiten, scheinen keinen direkten Zusammenhang zu haben, was auch die räumliche Trennung impliziert.

Welche Rolle spielen die Objekte?
Die Objekte sollen als zentraler Aufmerksamkeitsmagnet wirken. Durch die schiere Größe der Räumlichkeiten und die gelungene Architektur werden sie jedoch eher als Beiwerk des Chipperfield Baus wahrgenommen.

Wie werden Bedeutungen kommuniziert?
Die Ausstellung wird direkt von einer Angestellten erklärt und interpretiert. Man bekommt Informationen zur Arbeitsweise Zipps sowie eine kleine qualitativ minderwertige Reproduktion des Picasso Originals »Guernica«. Es gibt keine Beschriftung, aber ein ausführliches Begleitblatt zur Ausstellung.

Welche atmosphärische Stimmung entsteht?
In dem sehr hohen und weißen Raum herrscht eine sterile und stille Atmosphäre. Die Malerei sticht in ihrer ungenauen organischen Form um so mehr heraus. Die Video-Arbeit steht mit der relativ lauten Tonspur ebenfalls im Kontrast zu der ruhenden, zeitlosen Wirkung der Räumlichkeiten.

Was sind die Kernaussagen, welche Erkenntnisse können gewonnen werden?
Da sich die Arbeit „Achtung!: solarized deterritorialization. Insanity against protestantism (England attacked by the Americas)“ direkt auf Picassos  »Guernica« bezieht, wird man automatisch auf jenes zu Grunde liegende Werk hingewiesen und seinen geschichtlichen Anlass. Die Arbeit provoziert durchaus und regt zur Interpretation an.

Lohnt sich ein zweiter Besuch?
Nur Bedingt da man die beiden Werke recht eingängig wahrnimmt, und man bei einem zweiten Besuch  nicht unbedingt neues entdecken wird.

 

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Der geteilte Himmel. Die Sammlung 1945-1968. Neue Nationalgalerie http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/2012/02/27/der-geteilte-himmel-1945-1968-die-sammlung-neue-nationalgalerie/ http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/2012/02/27/der-geteilte-himmel-1945-1968-die-sammlung-neue-nationalgalerie/#comments Sun, 26 Feb 2012 22:18:12 +0000 http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/?p=2853
Exkursion

 

1. Allgemeine Informationen

Titel Der geteilte Himmel. 1945- 1968. Die Sammlung. Neue Nationalgalerie
Web http://www.smb.museum/smb/kalender/details.php?objID=29845&typeId=10
Ort Neue Nationalgalerie: Potsdamer Straße 50, 10785 Berlin
Zeitraum 11. November 2011 – Ende I. Quartal 2013

Thema Kunstströmungen der Nachkriegszeit (1945 – 1968) in Deutschland.

Ziel / Schwerpunkt Die Ausstellung versucht einen Überblick über die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts von 1948 bis ins Jahr 1968 zu schaffen und richtet sich dabei auf übergreifende Kunstideen.

Objekte nahezu alle Medienformen: Gemälde, Collagen, Rauminstallationen, Video, Skulpturen

Zielgruppe Jeder der an den künstlerischen Hauptpositionen des 20. Jahrhunderts interessiert ist.

Kuratoren / Autoren Kurator & Nationalgalerie Leiter Joachim Jäger

 

2. Analyse

2.1 Klassifikation

Träger Staatliche Museen zu Berlin. Preußischer Kulturbesitz
Kategorie Kunstausstellungen
Ausstellungsraum Innenraum, stationär
Zeitraum  Wechselausstellung

 

2.2 Präsentation

Museal Verfügbare originale Gegenstände einer Sammlung
Didaktisch Es werden Zusammenhänge und künstlerische Positionen vermittelt
Szenisch Inszenierung von Objekten und Räumen zu Gesamtbildern
Kontemplativ Es gibt Räume zur beschaulichen Betrachtung und Ruhe

 

2.3 Gestalterische Mittel: 

Objektpräsentation Die Objekte werden auf Podesten und Schaukästen präsentiert, stehen frei im Raum oder sind an den Wänden befestigt.

Raumstrukturierung Die Räume sind unterschiedlich je nach thematischer Ausrichtung strukturiert. Einige Exponate stehen frei im Raum und sind an Eisenstangen befestigt, sodass man sich um sie herum bewegen kann, andere sind klassisch an der Wand angebracht.

Thematische Struktur Aufteilung in Abstraktion und Figuration , sowie thematisch zusammengefaste Gruppierungen der einzelnen Kunstpositionen.

Barrierefreiheit Man kann sich gut durch die Räumlichkeiten bewegen. Es gibt keine Hindernisse, die ein vorbeikommen erschweren.

Vermittlungskonzept Zu jeder thematischen Gruppe finden sich ausführliche Beschreibungstexte an den Wänden, die eine chronologische und inhaltliche Einordnung ermöglichen.

 

3.1 Qualitäten – Bewertungskriterien

Anlass der Ausstellung
Die Nationalgalerie verfügt über eine große Sammlung an Werken, die sie in drei Teilen der Öffentlichkeit präsentiert. Der erste Teil dieser Sammlung, Kunst von 1900 – 1945, (unter dem Titel ‘Moderne Zeiten’) war bereits zu sehen. Der zweite Teil, der momentan gezeigt wird, reicht von 1945 – 1968 unter dem Titel “Der geteilte Himmel”. Der dritte Teil (Kunst von 1968- 2000) wird schließlich ab 2013 gezeigt.

Wie ist die Wechselwirkung der Einzelteile zum Gesamten?
Trotz der Vielzahl der unterschiedlichen Werke werden Einzelteile sehr gut im Kontext der entsprechenden künstlerischen Position präsentiert.

Welche sind die Schlüsselobjekte?
Bei einer derartigen Fülle an Werken ist es schwierig die drei wichtigsten Exponate zu identifizieren. Die Ausstellung wirkt und funktioniert über die Gesamtzusammenstellung.

Lohnt sich ein zweiter Besuch?
Definitiv! Die Sammlung der Neuen Nationalgalerie ist derart groß, dass es sich definitiv lohnt einen zweiten Blick in die Ausstellung zu werfen.

 

 

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Sammlung BOROS http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/2012/02/12/sammlung-boros-2/ http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/2012/02/12/sammlung-boros-2/#comments Sun, 12 Feb 2012 16:18:06 +0000 http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/?p=2750
Exkursion

1. Allgemeine Informationen

Titel:  Sammlung BOROS
Web: www.sammlung-boros.de
Ort: Bunker, Reinhardtstrasse 20, 10117 Berlin-Mitte
Zeitraum: Verlängert bis August 2012 ( mit Vorbehalt)
Thema: Rauminstallationen, Skulpturen, Licht- und Performancearbeiten
Zielgruppe:  Jeder der an gegenwärtiger Kunst, Rauminstallationen sowie an dem geschichtsträchtigen Bunker interessiert ist

2. Analyse
2.1 Klassifikation

Träger: 
 Privat
Kategorie: Rauminszenierung
Ausstellungsraum  Innenraum
Zeitraum Wechselausstellung

2.2 Präsentation
· Authentisch
· Aktuell
· Kommunikativ
· Szenisch
· Kontemplativ

2.3 Gestalterische Mittel
Objektpräsentation
Inszenierung
Raumstrukturierung
Besuchermanagement
Lichtkonzept

2.4 Technische Qualitäten
Objekteinbringung [ mache Exponate wurden eigens für den Bunker geschaffen]
Denkmalschutz

3. Bewertung
Was ist der Anlass der Ausstellung?

Christian Boros zeigt in dem Bunker erstmals seine private Kunstsammlung
· Intention: Auseinandersetzung mit Raum, Licht und Kunst.
· Die Ausstellung soll zum Denken und Agieren anregen sowie dem Besucher eine neue Wahrnehmung eröffnen

Welche sind die 3 Schlüsselobjekte?
Olafur Eliasson ‘Berlin colour sphere’, 2006


Kris Martin ‘For whom…’, 2008


Santiago Sierra ‘Konstruktion und Installation von teerbeschichteten Formen mit den Maßen 75x75x800, angeordnet in zwei Räumen’ 2002



Werden diese angemessen präsentiert?
Ja. Jedes Exponat hat seinen eigenen Raum und steht so nicht in Konkurrenz zu anderen. Durch das Herausnehmen einzelner Decken und Wände entstehen beeindruckende Sichtachsen.

Wie ist die Wechselwirkung der Einzelteile zum Gesamten?
Jedes Ausstellungsobjekt gibt seinem jeweiligen Raum eine neue Struktur ohne in die Gesamtkonzeption einzugreifen.

Welche Rolle spielen die Objekte?
Die Objekte und ihre Positionierung im Raum verfolgen den Anlass der Ausstellung.

Wie werden Bedeutungen kommuniziert?
Es wurde bewusst auf Hinweisschilder und Erklärungen verzichtet, um den Betrachter bei seiner Wahrnehmung und Deutung nicht zu beeinflussen. Auf Wunsch ist eine Erläuterung durch sogenannte Kunstwächter möglich.

Welche atmosphärische Stimmung entsteht?
Zwischen den Objekten, dem Betrachter und der Ausstellungsplattform entsteht ein dreidimensionales Spannungsverhältnis. Dabei stellt das geschichtsträchtige Baudenkmal die Installationen, Objekte und Skulpturen nicht in den Hintergrund, sondern bietet ihnen eine imposante und beeindruckende Bühne.

Wie werden Themen und Inhalte umgesetzt?
Die Exponate nutzen den Raum als Bühne. Durch das Weglassen von Hinweisschildern ist der Besucher veranlasst sich selbst mit dem Werk auseinander zusetzen. Der Betrachter kann hierzu das Objekt zum einen begehen oder aus allen Blickrichtungen aufnehmen.

Was sind die Kernaussagen, welche Erkenntnisse können gewonnen werden?
Im Rahmen der Verknüpfung von Raum, Licht und Objekt soll der Anlass der Ausstellung zusätzlich verstärkt werden. Es geht nicht darum Intentionen vorwegzunehmen, sondern zum Denken und Agieren anzuregen.

L
ohnt sich ein zweiter Besuch?
Definitiv! Die Sammlung Boros lädt nicht zu wechselnden Ausstellungen ein, sondern bietet zugleich eine einzigartige und geschichtsträchtige Ausstellungsplattform mit einer neuartigen und einnehmenden Ausstellungskonzeption.

 

 

 

Bildnachweis:

Aussenansicht Bunker, Foto: © Noshe
Olafur Eliasson ‘ Berlin colour sphere’, 2006, Foto: © Noshe
Kris Martin ‘For whom…’, 2008, Foto: © ACHIM KUKULIES
Santiago Sierra ‘Konstruktion und Installation von teerbeschichteten Formen mit den Maßen 75x75x800, angeordnet in zwei Räumen’ 2002, Foto: © Noshe

 

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Tomás Saraceno – Cloud Cities http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/2012/02/12/tomas-saraceno-cloud-cities/ http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/2012/02/12/tomas-saraceno-cloud-cities/#comments Sun, 12 Feb 2012 11:28:18 +0000 http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/?p=2700
Exkursion 

1. Allgemeine Informationen

Titel Tomás Saraceno – Cloud Cities

Ort Hamburger Bahnhof, Museum für Gegenwart

Zeitraum 15.09.2011 bis 15.01.2012 | verlängert bis zum 19.02.2012

Thema Darstellung von Biosphären

Ziel / Schwerpunkt Installation von 20 seiner Raumbeispielen

Objekte vernetzte Pneus

Zielgruppe Liebhaber moderner Kunst und Rauminstallationen, sowie ein junges Publikum, das einen gewissen Spaß- oder Erlebnisfaktor bei einer Ausstellung sucht

Kurator Britta Schmitz, kuratorische Mitarbeiterin: Katharina Schlüter

 

2. Analyse

– Klassifikation

Träger Staatliche Museen zu Berlin

Kategorie Kunstausstellungen

Ausstellungsraum Innenraum, stationär

Zeitraum Wechselausstellung

– Präsentation

Saracenos Arbeit ist eine Auseinandersetzung mit den Veränderungen unserer heutigen Gesellschaft und möglichen Lebensräumen. Hiemrit verweist er auch ein Stück weit auf alte Theorien und Experimente von Buckminster Fuller oder Frei Paul Otto.

Die Installation von zwanzig einzelnen Biosphären ergibt ein Gesamtbild, welches flächendeckend in der Haupthalle des Hamburger Bahnhofs arrangiert und verankert ist. Der Schwerpunkt liegt auf der Interaktion vom Besucher. Die vernetzte Struktur kann nicht nur umrundet werden, sondern auch durchschritten oder teils sogar betreten werden.

Die Raumwahrnehmung selebr hängt stark vom Zeitpuntk des Ausstellungsbesuch ab. Im leeren Zustand wirkt die Ausstellung spährisch und entspricht eher dem Bild einer luftigen, wolkigen Stadt. Mit steigender Besucherzahl nimmt sie jedoch eher Züge einer lauten Stadt an – wenn nicht sogar eines Spielplatz.

– Gestalterische Mittel

Die große Halle des Hamburger Bahnhof ist vollständig mit einer Netzstruktur bespannt, welche teils für sich steht, teils unterschiedlich befüllten Pneus umspannt. Daraus ergibt sich eine sehr einheitliche Bespielung der Halle. Da Cloud Cities eine Einheit bildet findet man keinerlei Verweise an den einzelnen Objekten, sondern nur eine gesammelte Erklärung zum Werk sowie Live-Speaker inmitten der Biosphären.

Die Materialen beschränken sich hauptsächlich auf schwarzes Seil und eine transparente, strapazierfähige Kunststoffmantelung. Variirend von Objekt zu Objekt findet man zusätzlich Pflanzen(überwiegend Moos + Sanseverien), Wasser oder ein radiant schimmerender Zusatz. Durch die Materialwahl und eine glechmäßg helle Beleuchtung ist das Farbkonzept sehr reduziert und wird lediglich durch eine regenbogenfarbige Installation aufgebrochen.

Die Bodenebene ist frei zugänglich und barrierefrei. Geht es jedoch in die zwei höheren begehbaren Eben – so ist dies lediglich über eine Treppe möglich und somit für gehbehinderte Besucher unzugägnglich.

– Technische Qualitäten

Die ballonartigen Objekte bestehen aus einem dicken, reißfesten Kunststoff der luftdicht seinen Inhalt verschließt. Es gibt zwei Arten von Pneus in der Ausstellung:

Die einen sind vergleichsweise klein und bilden einen abgeschlossenen Kreislauf. Sie mussten nur einmalig befüllt werden und behalten ihre Form für die dreimonatige Ausstellung. Es gibt jedoch drei große, begehbare Pneus. Über eine Luftschleuse lassen diese den Eintritt ins Innere zu. Trotz Schleuse haben sie deshalb keine perfekte Kreisform. Eine weitere Besonderheit ist, dass sie trotz Schleuse Luft verlieren und ständig mit Gebläsen verbunden seien müssen die den Luftdruck regulieren. Bei Messung zu starker Schwankungen dürfen nur Einzelpersonen statt Personengruppen die höher gelegenen Ebenen in den Pneus betreten.

Beim Aufbau der Installationen ist besonders markant, dass die Seile mit gleichfarbigen Kabelbindern gesichert sind und Endstücke mit weniger Spannkraft unauffäälig vernäht sind.  Die Verankerung der Netzstruktur findet über Bohrungen in Boden und Wand statt. Diese sind mit einem weißen(Wand und Decke) oder schwarzen(Boden) kreisförmigen Plexiglas System angeschraubt.

 

3. Bewertung

Die Cloud Cities werden im Rahmen einer Sonderausstellung im Hambruger Bahnhof präsentiert. Unterstützt wird dies von Dornbracht, die jährlich ein Installationsprojekt fördern. Positiv zu vermerken ist, dass der Förderer Dornbracht nur sehr dezent am Rande in Erscheinung tritt.

Die drei wichtigsten Exponate der Ausstellung sind das radiante Pneu, das auf zwei Ebenen begehbare Pneu, sowie das schwebende begehbare Pneu. Die Darstellung dieser ist angemessen, da Tomás Saracenos Arbeiten die gesamte Haupthalle durchspannen.

Die Struktur seiner Arbeit gibt im Einzelnen den gleichen Ansatz von Netzstrukturen wieder, wie die große Vernetzung aller Arbeiten und bildet so ein einheitliches Gesamtbild. Nichts desto trotz bekommen die bis zu fünf Meter großen Pneus größere Aufmerksamkeit als z.B. eine kleine, ca. fünfzig Zentimeter durchmessenden Pflanzen Installation.

Generell kann man sagen, dass der Spaßfaktor und das Erleben deutlich größer sind, als ein möglicher Lerneffekt über Verweise auf Buckminster Fuller oder Frei Paul Otto und in dem stark inszenierten Spektakel eher untergehen.

Ein Besuch der Ausstellung ist trotzdem sehr empfehlenswert und gibt die sehr futuristische Stimmung Saracenos Arbeiten wieder. Ein zweiter Besuch jedoch lohnt sich in meinen Augen nur, wenn man die Ausstellung in einem anderen Zustand – sprich sehr leer oder sehr voll – erleben möchte.

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Max-Planck Science Gallery http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/2012/02/06/%e2%80%9eherzensangelegenheiten-forschen-fur-die-medizin-der-zukunft-max-planck-science-gallery/ http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/2012/02/06/%e2%80%9eherzensangelegenheiten-forschen-fur-die-medizin-der-zukunft-max-planck-science-gallery/#comments Mon, 06 Feb 2012 17:18:33 +0000 http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/?p=2639
Exkursion

Titel: „Herzensangelegenheiten – Forschen für die Medizin der Zukunft“

Ort: Max-Planck Science Gallery-Wissenschafts Forum Berlin, Markgrafenstraße 37, 10117 Berlin

Zeitraum: September 2011 bis Januar 2012

Thema: neue Form der Wissenschafts-Kommunikation

Ziel / Schwerpunkt: digitale Ausstellung über Wissenschaft mit Interaktion und Besucherbeteiligung

Objekte: begehbare digitale Installation

Zielgruppe: eine gesellschaftlich, wissenschaftlich und kulturell interessierte Öffentlichkeit, Vertreter der Politik und Wirtschaft, der Wissenschaften und der Medien, und ganz speziell engagierte junge Menschen

 

Impressum

Kuratoren / Autoren: Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V.

Ausstellungsgestaltung: Moritz Stefaner

Medien: Interaktions-Technologie: Multitouchscreens, mobile electronic guides sowie berührungsfreie Interfaces

Grafik / Illustration: Kommunikationsagentur „Archimedes“

 

Analyse

Träger: Max-Planck-Gesellschaft

Kategorie: Naturwissenschaftliche Ausstellung, Themenausstellungen

Ausstellungsraum: Innenraum

Zeitraum: Wechselausstellung

Budget: L bis XL

 

Präsentation

· Kommunikativ
· Interaktiv
· Unterhaltsam
· Szenisch
· Spielerisch

 

Gestalterische Mittel

· Thematische Struktur
· Farbkonzept
· Lichtkonzept

 

Technische Qualitäten

· Medienproduktion

 

Bewertung:

Bei der Max-Planck-Sciene-Gallery handelt es sich um eine Wechselaustellung , daher ist die Dauerhaftigkeit gewährleistet. Sehr attraktiv ist auch, dass eine komplett andere Themenausstellung innerhalb einer Stunde veranlasst werden kann, da es sich ausschließlich um digitale Informationen handelt, die einem jeweiligen Thema angepasst werden können. Die Ästhetik und Anmutung der Objekte, lädt zum Verweilen und Interagieren ein.

 

Fragenkatalog

Was ist der Anlass der Ausstellung?
· Auseinandersetzung der Besucher mit der Wissenschaft
· Näherbringung von Forschungsergebnissen

Welche sind die Schlüsselobjekte / die 3 wichtigsten Exponate?

Multitouch-Wand
Diese Präsentationsfläche besteht aus vier Multitouch-Monitoren, die nebeneinander in eine LED-Wand eingelassen sind. So ergibt sich eine Art Band, über dessen gesamte Breite der Besucher interagieren kann. In die netzwerkartige, bewegliche Struktur sind Bilder, Slideshows und Filme aus unterschiedlichen Themenfeldern eingebunden; sie werden durch einfache Berührungen geöffnet, vergrößert, bewegt und verschoben.

 

Single-Touchscreen (MPG-Set)
Ein Touchscreen für eine Single-User-Anwendung: Der hochformatige Screen ist in vier Spalten aufgeteilt, deren Inhalte als vertikales Band angeordnet sind. Die vier Spalten laufen in einer aufsteigenden Gesamtbewegung. Der Benutzer kann das Band nach oben oder unten verschieben, um durch alle Themen zu navigieren. Themen werden mit Berührung geöffnet; Texte und Bilder zu einem Thema erscheinen vergrößert. In diesem Fall eröffnet sich so ein schneller, übersichtlicher Zugriff zur Eigendarstellung der Max-Planck-Gesellschaft.

 

3D-Monitore
Nebeneinander angeordnet zeigen diese Monitore verschiedene 3D-Modelle, die der Besucher mit seiner Hand steuern kann.

Werden diese angemessen präsentiert?                                                                                                                                                                                                          Ja

Wie ist die Wechselwirkung der Einzelteile zum Gesamten?
Jedes Exponat steht für sich, integriert sich jedoch gut in den Raum.

Welche Rolle spielen die Objekte?
Sie dienen als Kommunikation- und Informationsmittel.

Welche atmosphärische Stimmung entsteht?
Aufgrund des zu schnellen Fabwechsels der Lichtspiele, entsteht eine etwas überspitzte „Spaceatmosphäre“.

Wie werden Themen und Inhalte umgesetzt?
Alle Themen sind digital umgesetzt und für den Besucher über Touchscreens erreichbar. Themen können auf dem Display bewegt, oder als einzelnes Fenster separat herausgetrennt werden.

Was sind die Kernaussagen, welche Erkenntnisse können gewonnen werden?
Besucher sollen mit der Forschung in Kontakt gebracht werden und einen Einblick in neue wissenschaftliche Themen erhalten. Ziel ist es auch, komplexe Themen der Grundlagenforschung auf anschauliche und originelle Art zu vermitteln.

Lohnt sich ein zweiter Besuch?
Ganz sicher, da wechselnde Themen immer wieder Anlass zum Vorbeischauen geben.

 

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