1. Allgemeine Informationen
Überblick:
Titel
: Wiederkehr der Landschaft
Ort: Akademie der Künste, Hanseatenweg 10
Zeitraum: 13. März bis 30. Mai 2010
Thema: Der Städtebau des 20. Jahrhunderts mit seinen ökologischen Folgen
Ziel/Schwerpunkt: Informationsübermittlung, Sensibilisierung für das Thema
Zielgruppe: breite Bevölkerung, Touristen, aber auch Fachpublikum
Impressum: Kuratoren: Donata Valentien / Landschaftsarchitektin, Kuratorin und Donata Valentien, Landschaftsarchitektin, Kuratorin
Div. Sponsoren (Hauptstadtkulturfonds, Gesellschaft der Freunde der Akademie der Künste, Bundesbauministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung) und Medienpartner
2. Analyse
2.1 Klassifikation
Träger: Die Akademie der Künste ist ein von der Bundesrepublik Deutschland getragenes Museum, sie wirkt öffentlich mit dem Ziel der Vermittlung neuer künstlerischer Tendenzen und der Pflege des Kulturgutes.
Kategorie: interdisziplinäre Themenausstellung
Ausstellungsraum: Innenraum, Stationär
Zeitraum: Wechselausstellung
2.2 Präsentation
Aktuell – Bezüge zu zeitgenössischem Denken
Kommunikativ – Anregung zur Diskussion und Auseinandersetzung
Szenisch – Inszenierung von Objekten und Räumen zu Gesamtbildern / Zusammenhängen / Erlebnissen
2.3 Gestalterische Mittel
Die allgemein gehaltene Themenausstellung ist in drei Teile gegliedert, die logisch aufgebaut und ohne großes Hintergrundwissen verständlich sind.
1. Teil: Titel “Landschaft im Kopf”. Quaderförmige Lichtkörper mit Zitaten, Videoinstallationen. Abgedunkelter Raum, die Objekte wirken inszeniert, leiten gleichermaßen auch durch den Raum.
2. Teil: “Learning from …”. Venedig und Las Vegas als Inbegriff von kluger Nutzung, aber auch überheblicher Zerstörung der Landschaft. Aufwendig gestaltete Infografiken an drei Wänden repräsentieren die Städte mit Fakten zu Geschichte, Besiedelung, Ressourcen, usw. Eine zusätzliche Infotafel zeigt u.a. auf, welches Rohstoffe Venedig und Las Vegas zur Verfügung stehen und wieviel sie davon tagtäglich benötigen. Informationsvermittlung über Bildmaterial, szenische Darstellung über Projektionen von Fotografien.
3. Teil: “Landschaft weiter denken”. Projekte von internationalen Landschaftsarchitekten. Neue Wege zur Kultivierung und Sanierung der Landschaft werden über Modelle auf weißen Tischen, mit einer Kombination von Infografiken und Fotos dargestellt. Von der Decke hängende und an den Wänden angebrachte Tafeln und ein Video sorgen für zusätzliche Informationen.
2.4 Technische Qualitäten
Schreiner, Glaser, Schlosser, Elektriker, Elektroniker, Maler: Standard
Ausstellungsbau, Vitrinenbau: Branchenstandard
Objekteinbringung / Exponatbefestigung: Anbringung an der Decke / an den Wänden, qualitativ hochwertig
Druckproduktion: hochwertige Fertigung der großformatigen Informationstafeln, gute Qualität
Medienproduktion: Branchenstandard
3. Bewertung
3.1 Qualitäten – Bewertungskriterien
Dauerhaftigkeit
: Wechselausstellung, angemessene und aktuelle Präsentation des Themas
Zweckmäßigkeit
: Die Ausstellungsgegenstände wurden nicht nur zweckmäßig präsentiert, informationsvermittelnde Objekte wurden durch die Darstellung zu Ausstellungsobjekten an sich
. Die Darstellungsmittel der Ausstellung folgen einem typografisch durchgängigen Konzept. Zitate, Infografiken und Präsentation der visionären Modelle gehören sichtbar einer Linie an.
Das brisante Thema des Raubbau an der Landschaft wird in den ersten beiden abgedunkelten Räumen angemessen präsentiert, der helle dritte Raum gestaltet sich dazu passend mit seinen Visionen und Denkansätzen. Die Ausstellung wirkt so trotzt des ernsten Themas nicht pessimistisch und wird insgesamt einem hohen ästhetischen Anspruch gerecht.
3.2 Fragenkatalog
Was ist der Anlass der Ausstellung?
Städtebau des 20. Jahrhunderts, Raubbau an der Natur / Landschaft, ökologische Folgen. Allgemein ein sehr brisantes, aktuelles Thema. Die Ausstellung wurde zudem durch zahlreiche Symposien, Lectures, Filme und Werkstätten ergänzt.
Welche sind die Schlüsselobjekte / die 3 wichtigsten Exponate?
Keine besonderen Schlüsselobjekte, allgemeine Aufteilung in 3 Räume, die ein Thema präsentieren.
Werden diese angemessen präsentiert?
Ja, die Themen der Räume sind eindrucksvoll und ideenreich inszeniert
Welche Rolle spielen die Objekte?
Die Objekte vermitteln Informationen, regen zum Nachdenken an
Wie werden Bedeutungen kommuniziert?
Texte, Bilder, Videos
Welche atmosphärische Stimmung entsteht?
Unterschiedlich, abhängig von den Räumen. Der 1. Teil stimmt auf das Thema ein, wirkt leicht mystisch. Der 2. Teil vermittelt Informationen, allerdings ohne aufdringlich zu sein. Projektionen mit beeindruckenden Fotos erhöhen den Unterhaltungswert der Ausstellung. Der 3. Teil präsentiert Modelle und visionäre Gedanken, lädt zum Entdecken ein, fördert die Vorstellungskraft.
Wie verläuft die Dramaturgie des Ausstellungsrundganges? Logisch aufeinander folgenden Räume, kein Rundgang.
Wie werden Themen und Inhalte umgesetzt?
Zusammenfassung in jeweils einem separaten Raum
Was sind die Kernaussagen, welche Erkenntnisse können gewonnen werden?
Aus dem Ausstellungskonzept beschreibt folgender Satz die Kernaussage sehr gut:
“Die Stadt des 20. Jahrhunderts wurde gegen die Landschaft gebaut. Die ökologischen Folgen heißen Klimawandel, Wasserknappheit und Artenschwund.
Die Stadt des 21. Jahrhunderts ist aus der Landschaft zu entwickeln. Nötig sind kreative und nachhaltige Lösungen – und eine neue emotionale Annäherung.”
Hoher Erkenntnisgewinn durch viele Informationen, ev. Denkanstoß, was man durch das eigene Verhaltung ändern könnte. Bewusstsein Schafen.
Lohnt sich ein zweiter Besuch?
Die Ausstellungdauer ist bereits abgelaufen. Wenn man sich beim ersten Besuch genügend Zeit mitbrachte, hat ein Besuch grundsätzlich ausgereicht.
Mehr Informationen auf der Website der Akademie der Künste, unter der Website zur Ausstellung oder der Website der Akademie der Künste.