Wangechi Mutu – My Dirty Little Heaven | Deutsche Guggenheim


Exkursion

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1. Allgemeine Informationen

Überblick
Titel
Wangechi Mutu – My Dirty Little Heaven
Ort
Deutsche Guggenheim
Unter den Linden 13/15
10117 Berlin
Zeitraum
30.4.-13.6.2010
Thema
Artist of the Year 2010
Eigenwillige Verbindung von Schrecken und Schönheit, surrealer Poesie und Gesellschaftskritik
Ziel/Schwerpunkt
Förderung junger Künstler durch die Deutsche Bank.
Objekte
Collagen, Video, Installation
Zielgruppe
Jedermann

Impressum

Kuratoren / Autoren
Friedhelm Hütte, Global Head Art, Deutsche Bank
Ausstellungsgestaltung
Wangechi Mutu und Team
Audiovisuelle Medien
Reinhard Schulz
Grafik, Illustration, Gestaltung und Verfassung der begleitenen Kommunikation
Fabienne Lindner, Oliver Koerner von Gustorf, Maria Morais und Achim Drucks
Ausstellungsbauer Technische Vorbereitung
Uwe Rommel und Team

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2. Analyse

2.1 Klassifikation

Träger
Firmenmuseum
Deutsche Bank und Solomon R. Guggenheim Foundation
Kategorie
Kunstausstellung
Ausstellungsraum
Innenraum
Mobil
Zeitraum
Wechselausstellung
Budget
M

2.2 Präsentation

Museal
Verfügbare originale Gegenstände einer Sammlung
Aktuell
Bezüge zu zeitgenössischem Denken
Kommunikativ
Anregung zur Diskussion und Auseinandersetzung
Szenisch
Inszenierung von Objekten und Räumen zu Gesamtbildern / Zusammenhängen / Erlebnissen

2.3 Gestalterische Mittel

Objektpräsentation
eingerahmt, beleuchtet mit Spots
Inszenierung
Ausstellungsraum wird in ein suggestives höhlenartiges Environment verwandelt, das an die improvisierten Konstruktionen in Barakensiedlungen erinnert.
Mit einfachen Mitteln, wie grauen Filzdecken und braunem Paketklebeband fertigt Mutu organisch wirkende skulpturale Gebilde, die Wände und Böden der Ausstellungshalle bedecken.
Raumstrukturierung
rechteckiger Ausstellungsraum begehbar von zwei Seiten
Thematische Struktur
numerierter Rundgang
Vermittlungskonzept
visuell, gute Typografie, gute Lesbarkeit, Exponatbeschriftungen,
durchgehend zweisprachig: deutsch und englisch
Materialkonzept
dunkles Holz für Bilderahmen, Filzdecken, Paketklebeband, Holztische
Farbkonzept
Helle Erdtöne, Beige, Braun, Grau
Lichtkonzept
Ausstellungsraum ist dunkel, die Objekte werden einzeln mit warmen gelben Licht beleuchtet
Besuchermanagement
Rundgang, Orientierungssystem, Verschiedene Führungen, Lesungen und Workshops
Barrierefreiheit
ja

2.4 Technische Qualitäten

Schreiner, Elektriker, Elektroniker, Maler, Techniker
Ausstellungsbau
Objekteinbringung / Exponatbefestigung

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3. Bewertung

3.1 Qualitäten – Bewertungskriterien
Dauerhaftigkeit
Wechselausstellung, zeitgenössisch
Zweckmäßigkeit
Verstärkung der Wirkung der Arbeiten
Anmutung, Ästhetik, Schönheit
stimmig
Originalität, Attraktivität
Inszenierung passend zum Thema der Ausstellung
Angemessenheit der Mittel
angemessen, könnten noch extremer sein
Logik der Zuordnungen
Thematisch logisch strukturiert

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Rezension

Die ganze Welt traf sich diesen Sommer in Afrika. Noch vor diesem Ereignis, an dem Tausende Deutsche am Brandenburger Tor sich verbunden haben, konnte man ein paar Meter weiter Unter den Linden ganz andere Verbindungen zu Afrika entwickeln. In der Deutschen Guggenheim wurde bis pünktlich zum WM Beginn die Afrikanische Künstlerin Wangechi Mutu geehrt und ihre Arbeiten in der Ausstellung “My Dirty little Heaven” präsentiert.

Der Zuschauer trat in eine dunkle, in warmes Gelb getauchte Höhle. Die Wände waren in Erdtönen gestrichen. Die Farbe lief nach unten in Läufern aus. Anstatt der neutralen reinen Atmosphäre des White Cubes, setzte Mutu auf eine warme dunkle höhlenartige Atmosphäre, die gleichzeitig Ramen und Hintergrund für ihre Collagen und Installationen bildete.
Vorbei an einem aus Filzdecken modelierten Baum, fiel der Bilck auf eine Reihe einfacher Holztische- die zentrale Installation der Ausstellung. Wie Stalaktiten hingen Flaschen von der Decke, gefüllt mit fremd-intimen Flüssigkeiten deren Inhalt auf die Erde tropft, um sich dort zu etwas noch Unbestimmteren zu vermischen.
Rund herum an den Wänden hängen Mutus Collagen, wie in einem Festsaal. Eine davon ist die Arbeit “Fallen Heads”. In einer rosa Flüssigkeit schwimmen einzeln abgetrennte Köpfe, die sich mit schwarzen Fasern, wie Zellen zu einem Organismus wieder verknüpfen und verflechten .
Eine andere wichtige Collage der Ausstellung war “Intertwined”. Sie zeigt zwei Mensch – Tier – Wesen, verwachsen an ihren Zungen, zusammen mit teils verwoben braun roten holzigen Gewächsen die von oben herab hängen.

Intertwined – Ineinander greifen – Idee des Zustands und des Prozesses  – Himmel und Erde – Schmutzig und Rein. Verknüpft und verwoben zu einer unregierbaren Wesenheit, wie Gut und Böse vereinende Abraxas von Hermann Hesse.
Unsere Kultur und Identität sind nicht mehr heterogen, sauber abgegrenzte Inseln, sondern schmutzig verwobende, zusammen geklebte unbegreifbare Form. Wunderschön und erhaben.
2010 – Die Welt trifft sich nicht nicht nur in Afrika – sondern vermischt und verwebt sich überall angefangen mit ihren intimsten Flüssigkeiten.

von Vera Albers und Georg Roske

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