Cyprien Gaillard | KW Institute for Contemporary Art

Exkursion

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Titel: The Recovery of the Discovery – Cyprien Gaillard
Ort: KW Institute for Contemporary Art, Berlin
Zeitraum: 27.03.2011 – 22.05.2011

Ziel/Schwerpunkt: Eine raumgreifende Arbeit, deren Komplexität durch die aktive Missachtung der Form entsteht.

Objekte: Insgesamt 72.000 Flaschen der Marke “Efes” wurden aus der Türkei eingeflogen und, verpackt in Pappkartons, vom Künstler zu einer überdimensionalen Bierpyramide (auf einem Holzgerüst) aufgebaut.

Größe: 12 x 8 x 4,25 m


Impressum

Künstler: Cyprien Gaillard
Kurator: Susanne Pfeffer


Klassifikation

Träger: KW Institute for Contemporary Art, Auguststraße, Berlin
Kategorie: Kunstausstellung
Ausstellungsraum: Innenraum, Stationär
Zeitraum: Wechselausstellung


Präsentation

Aktuell: Bezüge zum Zeitgenössischen Denken
Kommunikativ: Annregung zur Diskussion und Auseinandersetzung
Interaktiv: Aufforderung zum Mitmachen und zum Dialog
Szenisch: Inszenierung von Objekten zu einem Gesamtbild
Spielerisch: Animation zu lustvoller, scheinbar zweckfreie Beschäftigung


Bewertung

Dreimal habe ich die Ausstellung besucht, obwohl man die Skulptur aus der Tür sehen kann. Das erste Mal habe ich darüber gelacht, es wäre eine Inszenierung von Gonzales-Torres Bonbonteppiche, 3D plus Bier. Die Pyramide war halbwegs noch ganz und kein Besucher war zu sehen.

Das zweite Mal waren es Freunde, die zu Besuch gekommen waren und die berlinische Kunstszene erleben wollten. Samstag Abend war die Pyramide von den sauflustigen Besuchern belagert. Der Anblick versetze mich im Staunen, ich las ein zweites Mal den Ausstellungstext. Indem der Künstler die Versetzung verschiedener Monumente (Bsp. Pergamonaltar) thematisiert, schafft er eine Skulptur die gerade die Verkörperung dieses Displacements wird. Das Kunstwerk konstruiert sich durch seine Zerstörung. Zugleich wirkt diese Zerstörung auch auf dem Körper und Geist der Besucher. Die Skulptur wird zu einer architektonischen Spur des sozialen Hangovers, in dem wir uns befinden.

Im Rahmen des Seminars haben wir uns entschieden nicht rein zu gehen und die Ausstellung von außen zu betrachten.  Aus künstlerischen oder gestalterischen Punkte inadäquat? uninteressant? unüberzeugend?

Über den Theoriediskursen der Rückgabedebatte der Monumente hinweg sehend, stimme ich Jutta von Zitzewitz, Artnet Autorin, zu und betrachte das Werk als Selbstspiegelung eines „kulturhedonistischen Betriebs“ und damit auch der Berliner Kunstszene – ein leerlaufendes Spektakel. Die Frage für mich ist wer und in welcher Art dabei mitmacht.