Museografie & Ausstellungsgestaltung » Stasi http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie Prof. Ulrich Schwarz | Institut für transmediale Gestaltung | Visuelle Kommunikation | Universität der Künste Berlin Mon, 12 Dec 2016 13:20:20 +0000 en-US hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.2.22 STASI Museum Berlin http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/2012/07/14/stasi-museum-berlin/ http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/2012/07/14/stasi-museum-berlin/#comments Sat, 14 Jul 2012 11:57:06 +0000 http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/?p=3102
Exkursion

 

Titel: STASI Museum Berlin
Ort: Gedenkstätte Normannenstraße, Ruschestraße 103, Haus 22, Berlin, Germany
Thema: Stasi’s operation techniques
Träger: Nationalmuseum
Kategorie: Historic exhibition
Ausstellungsraum: Interior
Zeitraum: Permanent exhibition
Budget: S


Inhalt:
The Museum exists at historical location of the Ministry of State Security, in order to educate and inform people about the one party dictatorship and one of its most important tools. In addition it’s promoting critical analysis of the political system and history of the GDR. Rooms are filled with Stasi memorabilia, including bugging devices (hidden in watering cans, rocks and even neckties) and exhibits explaining the extent of institutionalized surveillance and repression in the GDR as well as efforts of resistance against the regime. There are also Mielke’s obsessively neat offices and his private quarters (head of the Ministry of State Security, from 1957 to 1989), preserved just as while running.

Ausstellungsraum:

Exhibition space is located in former building of the Ministry of State Security, however there are only two floors open for visitors. The first one is filled with GDR memorabilia and the second one is preserved as in working condition and looks the same as before closing the whole facility. Spacious offices are filled with designers furniture, communication equipment and even plants. Some of the rooms show bugging equipment and interrogation practices. The rest of the building is functioning as research facility and doesn’t have any purpose for tourists.

 


 

Gestalterische Mittel:
Most objects are presented in glass cases. Furniture in interiors is separated from visitors with ropes, creating a pathway through the whole building. The most worthy to remember are panels in interrogation rooms which are focusing on one victim each one. They show their repression experiences and further life. They are put in the chairs used for interrogation what adds sensuality to the black on white text. The museum lacks interactive presentations which would add a great quality to existing objects.







 

Bewertung:
Panelling is in German only and exhibits are not always self-explanatory. Although it is possible to buy an english booklet it turns to be too long and difficult to read it carefully on the site. The museum carries a strong message against any regime by showing commonly used repression and control practices. It is a unique and very interesting place, especially for the former Eastern Block where most countries are still hiding their dirt under the carpet.

 

Fotos und Text: Marcin Marek Kumorek
(Erasmus student from Uniwersytet Artystyczny w Poznaniu)

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Stasimuseum http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/2010/02/11/tasimuseum/ http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/2010/02/11/tasimuseum/#comments Thu, 11 Feb 2010 13:29:48 +0000 http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/?p=841
Exkursion

Das Stasimuseum ist eine Fundgrube; direkt am historischen Ort werden hier Dokumente, Objekte und Präsentationen gezeigt, die aus dem Bestand des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit der DDR selbst stammen, sowie auch zusätzlich zusammengetragenes Material.

Foto: Felix Worseck

Bereits eine Woche nach der Inbesitznahme des MfS durch Demonstranten am 15. Jan 1990 beschloss der Zentrale Runde Tisch des Bürgerkomitees zur Auflösung des MfS die Einrichtung einer “Gedenk- und Forschungsstelle zum DDR-Stalinismus”. Die im März 1990 gewählte neue Regierung der DDR fasste einen entsprechenden Entschluss, der jedoch nicht mehr umgesetzt wurde, weil sich die zuständigen Ministerien bei der Vereinigung der beiden Staaten in Deutschland auflösten. Deshalb trägt nun der im Sommer 1990 von Mitgliedern des Bürgerkomitees und Bürgerrechtlern gegründete Verein “Antistalinistische Aktion Berlin-Normannenstraße e.V.” (ASTAK) den Betrieb.

Fast direkt mit der Beseztung der Räumlichkeiten begann man aus dem Inventar der Behörde Material zu sichern, mit dem eine wissenschaftliche Aufbereitung sowie eine Ausstellung als Beitrag zur Erinnerungskultur möglich gemacht werden sollten. Die dabei entstandene Sammlung ist also weniger eine nach wissenschaftlichen und museumspädagogischen Kriterien von überall her zusammengetragene allumfassende Schau, welche die Geschichte der Stasi von Anfang bis Ende durcherzählt. Vielmehr zeigt sie einen unerwarteten Querschnitt durch alle Bereiche der riesigen Behörde; allein in der Stasi-Zentrale arbeiteten über 10.000 Personen.

Foto: Felix Worseck

Ausstellungsteile zur Tätigkeit der Staatssicherheit, zu unterschiedlichen Aspekten des politischen Systems und zu Widerstand und Opposition in der DDR sind ebenso vertreten, wie auch von Mitarbeitern der Stasi selbst gefertigte propagandistische Fahnen, Halstücher und Wandteppiche. In denselben Vitrinen, die schon damals für kleinere hausinterne Ausstellungen und manchmal auch öffentliche Schauen verwandt wurden, sind heute z.B: die Geschenke ausgestellt, die Erich Mielke etwa beim Besuch eines örtlichen Sportvereins überreicht worden waren. Interessant sind vor allem die Plakate und Spruchbänder die von Stasi-Mitarbeitern zu internen Meinungsbildung selbst angefertigt wurden. Auch eineige Dokumentationen und Arbeiten aus der Schulung und Ausbildung innerhalb der Behörde sind ausgestellt. Hier präsentiert sich die Stasi selbst!

Foto: Felix Worseck

Die Mitarbeiter des Trägervereins sind bemüht trotz knappen Budgeds die Präsentation auf einem hohen Nivau zu halten, in nach Themen geordneten ehemaligen Büroräumen werden z.B. viele Fotos auf grauen Anschlägen und mit viel erläuterndem Text gezeigt, wer möchte kann sich hier sehr ausführlich informieren. Zu empfehlen sind allerdings die überaus sachkundigen und ebenso flexibel gestaltbaren Führungen durch das Gebäude.

Foto: Felix Worseck

Neben dem finanziellen Aspekt werden die Möglichkeiten in den Räumen der Gedenkstätte Ausstellungen zu zeigen noch durch etwas anderes eingeschränkt: Die Büroräume Erich Mielkes, immerhin eine ganze Etage, sind im Original erhalten und stehen unter Denkmalschutz. Das ermöglicht zwar einen einmaligen Rundgang durch einen Schauplatz der Geschichte, macht aber den Raum eng für eine umfangreiche zusammenhängende Präsentation von Inhalten.

Foto: Felix Worseck

Den Höhepunkt bildet die Möglichkeit in der Cafeteria auf eben denselben Sitzmöbeln einen Kaffee einzunehmen, die schon Mielkes Staab Raum für Smalltalk und Westzigaretten gaben. Die Bundesregierung möchte eine Sanierung des Gebäudes vornehmen und im Zuge dessen am liebsten auch gleich die Trägerschaft des Museums und der Forschungsstätte etwa der regierungsnahen Stiftung “Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland” übergeben. Der ASTAK lehnt dies mit dem Argument ab, staatliche Geschichtsschreibung habe in eben diesem Haus bereits stattgefunden, als z.B. die Geschichte der DDR betreffende Akten in der Stasi-Zentrale vor dem Zugriff unabhängiger Historiker geschützt wurden. Auch ist fraglich, ob die bundesrepublikanische Erinnerungskultur das gruselige Wandeln durch die Büros des Bespitzelungsapparates im selben Ausmaß auch nach einer Sanierung beibehalten würde. Die derzeitige Präsentation der Exponate im Stasimuseum mit Geld der Bundesstiftung von ihrem work-in-progress-Charakter zu befreien wäre sicher eine große Chance, wenn damit aber die Möglichkeit eines Kaffees bei Mielkes, und damit auch der Geist der Stasi-Besetzer berdoht ist, sicher auch eine Gefahr.

Die gestalterische Herausforderung besteht hier im Spagat zwischen Erhaltung und Öffentlichmachung des authentischen Ortes auf der einen, und der wissenschaftlichen Aufarbeitung und didaktisch sinnvollen Präsentation der Exponate der DDR-Geschichte auf der anderen Seite. Hier bedeutet Ausstellungsgestaltung gleichsam Politik, das macht es sicher nicht einfacher, aber dafür umso interessanter!

– Philipp Tögel

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Stasimuseum http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/2010/02/11/stasimuseum2/ http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/2010/02/11/stasimuseum2/#comments Thu, 11 Feb 2010 01:01:15 +0000 http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/?p=835
Exkursion

Spärlich ausgeschildert befindet sich in Berlin-Lichtenberg im Haus 1 des Dienstkomplexes des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR (MfS), die als Stasimuseum bekannte Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße.Betritt man den Plattenbau hat der Besucher zuerst nicht das Gefühl in einem Museum zu sein.

Seit der Eröffnung im Jahre 1990 durch eine bis heute private Trägerschaft, bemüht man sich in der ehemaligen Residenz des letzen Ministers Erich Mielke darum einen noch sehr jungen Teil deutscher Geschichte zu dokumentieren. Ergänzend zu den weitgehend im Originalzustand erhaltenen Amtsräumen Mielkes befinden sich in den Verwaltungsräumen reich bebilderte Lebensläufe der drei Minister für Staatssicherheit, eine Ausstellung zur operativen Technik des MfS, in welcher verschiedenste Bespitzelungstechniken erläutert werden, eine Sammlung von Gegenständen aus der „Traditionsarbeit“ des MfS, eine restaurierte Originalausstellung die einen Blick auf die Stasi aus der Sicht ihrer Mitarbeiter wirft, sowie einer Dokumentation über die letzen Jahre der DDR bis zur Wiedervereinigung.

Das heutige Kaffee war damals das so genannte Casino, ein Vorraum des Konferenzsaals. Räumlichkeiten die früher nur für Herren des innersten Kreises zugänglich waren. Für Stasiopfer muss es wohl eine besondere Bedeutung haben, hier auf den original Kunstledersesseln platz nehmen zu können.

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Die Räume vermitteln eindrücklich den Geist der Zeit in der das Gebäude noch als Machtorgan fungierte. Das Konzept der hinzugefügten Ausstellung ist organisatorisch wie ästhetisch nicht der Traum eines jeden Gestalters, aber mit viel Engagement und Liebe zum Detail im Rahmen der begrenzten finanziellen Mittel angelegt und dabei durchaus informativ. Sie wird seit Eröffnung ständig weiter Auf- und Ausgebaut. In den Räumen befinden sich die original Möbel, Spitzenvorhänge, Stühle mit Plüschüberzug, original Telefone und wahrscheinlich haben sogar die zahlreichen Topfpflanzen von heute den selben genetischen Ursprung oder sind Originale aus der Zeit Mielkes.

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Die individuelle Gruppenführung durch einen Sachkundigen Referenten der Gedenkstätte war sehr interessant und hat geholfen  ein breiteres Bewusstsein über die Geschichte Deutschlands und die Machenschaften der Stasi zu schaffen.
Ein Besuch im Stasimuseum ist auf jeden Fall lohnenswert und bleibt wohl gerade durch das authentische Auftreten im Gedächtnis.

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