Museografie & Ausstellungsgestaltung » Exkursionen 10 http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie Prof. Ulrich Schwarz | Institut für transmediale Gestaltung | Visuelle Kommunikation | Universität der Künste Berlin Mon, 12 Dec 2016 13:20:20 +0000 en-US hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.2.22 Katachi – Die leise Form aus Japan | Bauhausarchiv http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/2010/07/14/katachi-die-leise-form-aus-japan-2/ http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/2010/07/14/katachi-die-leise-form-aus-japan-2/#comments Wed, 14 Jul 2010 13:53:40 +0000 http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/?p=1293 katachi
Exkursion

1. Allgemeine Informationen

ÜBERBLICK

Titel: Katachi – Die leise Form aus Japan
Ort: Bauhaus Archiv, Klingelhöferstraße 14, 10785 Berlin
Zeitraum: 3. März – 2. Mai 2010
Thema: Alltagsdesign aus Japan
Ziel / Schwerpunkt: Ausstellung: Japanisches Design
Objekte: etwas über 100 kleine bis mittelgroße Alltagsgegenstände

IMPRESSUM

Kuratoren / Autoren: Miki Shimokawa
Architektur: Bauhaus Archiv (Entwurf von Walter Gropius 1964)

2. Analyse

2.1 KLASSIFIKATION

Träger: Bauhaus Archiv & Museum für angewandte Kunst Frankfurt
Kategorie: Themenausstellung
Ausstellungsraum: Innenraum, Stationär
Zeitraum: Wechselausstellung

2.2 PRÄSENTATION

2.3 GESTALTERISCHE MITTEL

Objektpräsentation:
Die Objekte werden in Glasvitrinen, Schaukästen und auf Podesten ausgestellt.

Inszenierung:
Die Objekte stehen für sich in einer sehr nüchternen Ausstellungsgestaltung.
Oberlichter beleuchten den ganzen Raum einheitlich und lediglich in den Vitrinen gibt
es extra Beleuchtung.

Raumstrukturierung Form, Blickachsen, Perspektiven:
In der Mitte blickt man über eine Ansammlung von Schaukästen, die links und rechts
von einer Reihe hochformatiger Vitrinen eingerahmt werden. An der Stirnseite stehen
die größeren Objekte auf hüfthohen Podesten frei zur Betrachtung. Die Ausstellung ist recht klein und gut überschaubar angeordnet.

Thematische Struktur:

Barrierefreiheit:
Man kann gut zwischen den Schaukästen hindurch von einer Vitrinenreihe zur anderen oder den Podesten gelangen. Es gibt stets mehrere Wege.

Vermittlungskonzept:
Abgesehen von Titel und Herstellungsjahr der Objekte bekommt der Besucher kaum Informationen vermittelt. Damit konzentriert man sich automatisch auf die visuellen Qualitäten der Objekte.

3. Bewertung

3.1 QUALITÄTEN — BEWERTUNGSKRITERIEN

Dauerhaftigkeit:
Das Bauhaus Archiv zeigt jedes Jahr mehrere Wechselausstellungen in der Nordhalle des Gebäudes. Die Ausstellungsdauer ist dementsprechend begrenzt.

Anmutung, Ästhetik, Schönheit:
Die Objekte selbst sind sehr ästhetisch. Ihre Materialien wurden teils sehr kreativ genutzt. Die Ausstellung versucht nicht mit den Objekten zu konkurrieren und begnügt sich in ihrer
Zweckmäßigkeit.

Angemessenheit der Mittel:
Adäquate Umsetzung des Begriffes Essenz, um den es den Machern bei der Ausstellung auch ging. Die Objekte sind das Interessante, das Drumherum soll zurücktreten.

3.2 FRAGENKATALOG

Was ist der Anlass der Ausstellung?
Es gibt Parallelen in den Gestaltungsideen des Bauhauses und der Gestaltungsphilosophie
des japanischen Kunsthandwerks. Im Rahmen der Wechselausstellungen des Bauhaus Archives werden nun Objekte gezeigt, deren oberste Prinzipien Reduktion, Funktionalität und Ästhetik sind.

Welche sind die Schlüsselobjekte / die 3 wichtigsten Exponate?
Eingangs wird der Besucher mit einer schlichten Bambusvase und einer einzelnen Blume darin auf einer ansonsten leeren Wand begrüßt. Damit soll das Prinzip der Essenz verbildlicht werden, die Natur wird hier nicht in aller Fülle gezeigt, sondern auf den Kern reduziert. Weitere herausragende Exponate sind für mich der symmetrische Butterfly Chair von Sori Yanagi (1954), in der Reihe der größeren Objekte an der Stirnseite ausgestellt, und der Keramikbehälter “Super Fashion Pink” der als einziger knalliger Farbakzent in der letzten Vitrine präsentiert wird.

Wie ist die Wechselwirkung der Einzelteile zum Gesamten?
Die Vielzahl unterschiedlicher Formen, Materialien und Techniken betont im Zusammenhang immer wieder die durchgehend hohe ästhetische Qualität des japanischen Handwerks.

Wie verläuft die Dramaturgie des Ausstellungsrundganges?
Vom Eingangsbereich des Bauhaus Archives schlendert man bequem direkt in den hohen, weißen Saal hinein, flankiert von Erklärungen zu dem Begriff Katachi und dem Thema der Essenz. Von diesem Punkt aus hat man einen guten Überblick über die gesamte Ausstellung. Vitrinen und Podeste formen ein dem Besucher offen zugewandtes U, in dessen Mitte niedrigere Schaukästen stehen und neugierig machen von oben hineinzuschauen. Man sucht sich seinen eigenen Weg durch die einzelnen Stationen und kann dabei um alle Vitrinen und Schaukästen herumgehen um die Objekte von allen Seiten zu betrachten.

Lohnt sich ein zweiter Besuch?
Der Umfang der Ausstellung ist relativ gering, so daß man genug Zeit hat, sich die Objekte in aller Ruhe genau anzusehen. Man hat hinterher nicht den Eindruck man hätte irgendetwas verpassen können. Da das Bauhaus Archiv jedoch auch eine permanente Ausstellung zur Geschichte des Bauhauses beinhaltet lohnt sich ein zweiter Besuch allemal sofern man diese noch nicht gesehen haben sollte.

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Minimalism Germany 1960s Symposium | Daimler Contemporary http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/2010/07/12/minimalism-germany-1960s-symposium/ http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/2010/07/12/minimalism-germany-1960s-symposium/#comments Mon, 12 Jul 2010 11:52:14 +0000 http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/?p=1265 daimler
Exkursion

1. Allgemeine Informationen

ÜBERBLICK

Titel: Minimalism Germany 1960s Symposium
Ort: Daimler Contemporary / Haus Huth, Alte Potsdamer Straße 5, 10785 Berlin
Zeitraum: Symposium 13.–15.5.2010 / Ausstellung 12.3.–20.5.2010
Thema: Deutscher Minimalismus in den 1960er Jahren
Ziel / Schwerpunkt:
Ausstellung: Rund 60 ausgewählte Exponate von 25 Künstlerinnen/Künstlern von 1954 bis 1974

Symposium:
Vortrag Minimalismus von Prof. Dr. Gregor Stemmrich
Gespräch zwischen Jürgen Wesseler und Dr. Thomas Deeke

Objekte: Bilder und Skulpturen (Konstruktivismus, Zero, Minimal Art, Konzept und Serialität)
Zielgruppe: Interessierte an abstrakter Kunst; da Ausstellungsort zwar öffentlich, aber nicht sehr deutlich erkennbar ist, kaum spontane Besucher sondern in gewisser Weise selektives Publikum

IMPRESSUM

Kuratoren / Autoren: Dr. Renate Wiehager, Kuratorin der Daimler Kunst Sammlung
Architektur: Räume befinden sich im Haus Huth (Bau 1912 nach Entwurf der Architekten Conrad Heidenreich und Paul Michel für die Familie Huth), das mit relativ niedrigen Decken nicht für Ausstellungen entwickelt wurde
Ausstellungsgestaltung:
Medien: beschilderte Exponate
Grafik / Illustration:
Lichtplaner:
Ausstellungsbauer:

2. Analyse

2.1 KLASSIFIKATION

Träger: Firmenmuseen Daimler Contemporary
Kategorie: Kunstausstellungen, Themenausstellungen
Ausstellungsraum: Innenraum, Stationär
Zeitraum: Wechselausstellung
Budget: /

2.2 PRÄSENTATION

Museal verfügbare originale Gegenstände einer Sammlung: Bilder und Objekte der Künstler/innen Josef Albers, Karl-Heinz Adler, Peter Benkert, Hartmut Böhm, Siegfried Cremer, Hanne Darboven, Karl Gerstner, Imi Giese, Mathias Goeritz, Kuno Gonschior, Gerhard von Graevenitz, Heijo Hangen, Erwin Heerich, Gottfried Honegger , Norbert Kricke, Thomas Lenk, Heinz Mack, Georg Karl Pfahler, Verena Pfisterer, Charlotte Posenenske, Christian Roeckenschuss, Peter Roehr, Ulrich Rückriem, Eckhard Schene, Klaus Staudt, Franz Erhard Walther, Herbert Zangs
Kontemplativ Angebote und Räume zur beschaulichen Betrachtung und Ruhe: beim Durchwandern der überwiegend recht kleinen, verwinkelten Räume machen sich immer neue visuelle Erlebnisse auf, die Objekte lassen sich in Ruhe betrachten

2.3 GESTALTERISCHE MITTEL

Objektpräsentation: auf schlichten weißen Wänden oder Holzparkett, Videokunst in abgedunkeltem Raum
Inszenierung: Exponate sind so angeordnet, dass sie sich gegenseitig ergänzen; Skulpturen stehen frei im Raum und erlauben eine intensive Erfahrung; eine spezifische Inszenierung zum Beispiel durch dramaturgisch gesetztes Licht findet nicht statt
Raumstrukturierung Form, Blickachsen, Perspektiven: die Räume sind verwinkelt, sodass Blicke nicht sofort auf alle Objekte freigegeben werden
Thematische Struktur: grob thematisch und nach Künstlern sortiert
Barrierefreiheit: Räumlichkeiten sind mit einem Fahrstuhl erreichbar und besitzen keine Stufen, gelegentlich ist es jedoch etwas eng
Vermittlungskonzept: visuell, audiovisuell; Exponate stehen für sich, es erfolgt abgesehen von der Beschilderung keine weitere Vermittlung von Inhalten
Materialkonzept: Objekte stehen frei, einige Bilder sind nicht gerahmt, die anderen sind in schlichten, überwiegend Holzrahmen gefasst
Farbkonzept: weiße Wände, überwiegend Parkettboden, wobei die farblich intensiven Exponate herausstechen und die farblich dezenten keine Ablenkung erfahren
Lichtkonzept: alle Exponate sind gut ausgeleuchtet, die Videokunst befindet sich in einem abgedunkelten Raum

2.4 TECHNISCHE QUALITÄTEN

Schreiner, Elektriker, Elektroniker, Maler: Räume sind gut gestrichen, Rahmen von guter Qualität, Objekte sind gut ausgeleuchtet, Video funktioniert
Objekteinbringung / Exponatbefestigung: ist unsichtbar, Bilder sind aufgehängt, Objekte an Wänden befestigt oder frei im Raum stehend/liegend
Konservatorische Aspekte / Denkmalschutz: Exponate sind sehr gut erhalten, man sieht ihnen die rund 50 Jahre Alter nicht an

3. Bewertung

3.1 QUALITÄTEN — BEWERTUNGSKRITERIEN

Dauerhaftigkeit: es handelt sich um eine Wechselausstellung, die Exponate bleiben aber in der Sammlung, werden weiterhin gezeigt und verlieren nicht ihre Bedeutung
Zweckmäßigkeit: Kunstinteresse; die Sammlung besitzt einen Anspruch an eine gewisse Vollständigkeit
Anmutung, Ästhetik, Schönheit: Räume besitzen recht niedrige Decken und sind zum Teil relativ klein, wodurch für die einzelnen Exponate nicht viel Platz bleibt, sie stoßen jedoch nicht aneinander und lassen sich unabhängig von einander betrachten
Originalität, Attraktivität: auf mich haben die Exponate überwiegend eine große Attraktivität ausgeübt, die Werke sind keine “klassische Massenware” und zeichnen sich durch Spurensuche nach individuellem Gestaltungswillen aus
Angemessenheit der Mittel: Exponate treten klar in den Räumlichkeiten hervor, Rahmungen so vorhanden sind zurückhaltend; ich empfinde dies als sehr angemessen
Logik der Zuordnungen: Zuordnung erfolgt nicht nach starren Mustern, die Objekte lassen sich intuitiv erfahren

3.2 FRAGENKATALOG

Was ist der Anlass der Ausstellung?
/
Welche sind die Schlüsselobjekte / die 3 wichtigsten Exponate?
Vermutlich die Vierkantrohre von Charlotte Posenenske. Diese sind im Vortrag der Kuratorin besonders hervorgehoben worden. Zwei werden in der Ausstellung gezeigt.
Werden diese angemessen präsentiert?
Ja, sie befinden sich präsent mitten im Raum, eines ist mit das erste Werk, das bei Betreten der Ausstellung ins Auge fällt.
Wie ist die Wechselwirkung der Einzelteile zum Gesamten?
Ich empfand die Anordnung der Exponate sehr gelungen. Trotz der teils engen Räumlichkeiten kommen sie einzeln zur Wirkung und ergänzen sich gegenseitig. Kleine, zurückhaltende Objekte hängen nicht neben massiven Installationen. Ein Raum wirkt mit seinen mehreren Objekten, diese lassen sich aber auch unabhängig betrachten und erfahren.
Welche Rolle spielen die Objekte?
Die Räume sind sehr zurückhaltend, daher kommen die Exponate sehr gut zur Geltung.
Wie werden Bedeutungen kommuniziert?
Die Objekte stehen für sich.
Welche atmosphärische Stimmung entsteht?
Ich persönlich war sehr beeindruckt von der Intensität der Exponate. Die Betrachtung wird dabei zu einer Erfahrung.
Wie verläuft die Dramaturgie des Ausstellungsrundganges?
Im ersten Raum, der offen aus dem Eingangsbereich hervorgeht, steht bereits ein oben erwähntes Hauptobjekt der Ausstellung. Beim Betreten der weiteren Räume machen sich immer neue optische Erfahrungen auf. Jeder neue Raum wird neu erfahrbar. Insgesamt ist die Ausstellung relativ klein, so dass auch keine Langeweile aufkam.
Wie werden Themen und Inhalte umgesetzt?
Die Sammlung wird selektiv und entsprechend des Themas vorgestellt.
Was sind die Kernaussagen, welche Erkenntnisse können gewonnen werden?
Man erhält einen visuellen Eindruck von der konkreten Kunst dieser Zeit.
Lohnt sich ein zweiter Besuch?
Ich empfand die Ausstellung als sehr interessant und habe sie daher sehr intensiv betrachtet. Ein zweites Mal müsste ich sie allerdings nicht sehen.
Und wie war das Symporium?
Ich musste feststellen, dass ich anscheinend nicht für derartige Vorträge gemacht bin. Auch wenn ich einiges gelernt habe, interessiert mich das Thema nicht so besonders. Die Kuratorin hat mich mit ihrer permanenten Formulierung “im Dialog mit”, die in jedem zweiten Satz auftauchte, auf eine gewisse Geduldsprobe gestellt.
Beim Vortrag von Prof. Dr. Gregor Stemmrich bin ich ein wenig eingeschlafen, was jedoch nicht nur seiner für mich mit etwas zu viel Fachbegriffen gespickten und dadurch etwas anstrengenden Rede sondern auch meiner Müdigkeit geschuldet war.
Das Gespräch zwischen Jürgen Wesseler und Dr. Thomas Deecke hingegen empfand ich als ziemlich interessant. Ersterer besitzt seit 1967 in Bremerhaven das “Kabinett für aktuelle Kunst” – eine aus einem Raum bestehende Galerie. Zu erfahren, mit welchem Wiederstand diese zu Anfang geführt wurde, hat mich sehr interessiert. Dazu wurden Bilder gezeigt, die diese Zeit greifbarer machten.

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Walton Ford – Bestiarium | Hamburger Bahnhof http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/2010/07/12/walton-ford-bestiarium/ http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/2010/07/12/walton-ford-bestiarium/#comments Sun, 11 Jul 2010 22:23:49 +0000 http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/?p=1252
Exkursion

1. Allgemeine Informationen

·Überblick

Titel
Walton Ford – Bestiarium

Ort
Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin
Invalidenstrasse 50-51
10557 Berlin

Zeitraum
23.01. – 06.06.2010

Thema
Bestiarium

 

Ziel / Schwerpunkt
erste Austellung des amerikanischen Malers Walton Ford in Europa

 

Objekte
25 großformatige Aquarelle

 

· Impressum

Kuratoren
Udo Kittelmann, Direktor der Nationalgalerie und Dr. Britta Schmitz, Kuratorin am Hamburger Bahnhof

Austellungskommunikation und Gestaltung
Stan Hema
www.stenhema.com

Katalog
Walton Ford: Pancha Tantra, erschienen bei TASCHEN, 2009.
Herausgegeben von Bill Buford und Walton Ford

2. Analyse

2.1 Klassifikation

· Träger
Staatliche Museen zu Berlin, unterstützt durch den Verein der Freunde der Nationalgalerie

· Kategorie
Kunstaustellung

· Ausstellungsraum
Innenraum

Zeitraum
Wechselausstellung

Budget
S

2.2 Präsentation

· Museal
Verfügbare originale Gegenstände einer Sammlung

· Aktuell
Bezüge zu zeitgenössischem Denken

· Kontemplativ
Angebote und Räume zur beschaulichen Betrachtung und Ruhe

2.3 Gestalterische Mittel

· Objektpräsentation
sämtliche Aquarelle eingerahmt und verglast

· Inszenierung
nüchtern, die 25 Bilder werden grosszügig im Raum verteilt, die Inszenierung ist allein auf die Bilder Walton Fords zugerichtet

· Raumstrukturierung
kleiner Vorraum, ein grosser rechteckiger Raum, verschachtelt durch Trennwände in drei Bereiche gegliedert

· Thematische Struktur
keine

· Besuchermanagement
Rundgang, kostenpflichtige Führungen für Gruppen und Schulen

· Vermittlungskonzept
Visuell, gute Typographie, gute Lesbarkeit, Informationstafel mit Konzept und Biografie des Malers, Exponattexte direkt an den Wänden mit Auszügen aus Geschichten, Gedichten oder Tagebucheinträgen, durchgehend auf Deutsch und Englisch

Materialkonzept
unauffällige braune Holzrahmen, Glasvitrine mit dem Katalog zur Ausstellung

· Farbkonzept
dunkles Bordeaux-Rot im ersten Bereich des Raums, danach helle, blaugraue Töne, im Einklang mit den durchgehend beigen Hintergründen der Bilder

· Lichtkonzept
durchgehend helles Deckenlicht, keine individuelle Beleuchtung

2.4 Technische Qualitäten

· Objekteinbringung / Exponatbefestigung
3. Bewertung

3.1 Qualitäten – Bewertungskriterien

· Dauerhaftigkeit
Wechselausstellung, im Anschluss an die Präsentation Fortführung der Ausstellung in der Albertina in Wien

· Zweckmäßigkeit
Bilder werden zweckmäßig neutral präsentiert, um Stil und Bildinhalt besser zu vermitteln, keine aufwendigen Rahmen

· Anmutung, Ästhetik, Schönheit
stimmig, zurückhaltend, gut verteilt, ruhige, angenehme Atmosphäre

· Originalität, Attraktivität
gewöhnliche, aber elegante Inszenierung

· Angemessenheit der Mittel
Mittel berechtigt, die Zurückhaltung in der Inszenierung überlässt dem Betrachter die Konzentration allein auf die Bilder

· Logik der Zuordnungen
jedes Bild erzählt – unabhängig von den anderen – seine eigene Geschichte, daher ist die Zuordnung eher zweitrangig

3.2 Fragenkatalog

Was ist der Anlass der Ausstellung?
Anlass der Ausstellung war es, den vielbeachteten, jedoch in Europa noch weitgehend unbekannten Maler Walton Ford mit einer Austellung in Berlin und nachfolgend Wien zu würdigen.

Welche sind die Schlüsselobjekte / die 3 wichtigsten Exponate?
Es gibt keine allgemein anerkannten Schlüsselobjekte der Ausstellung, meiner Ansicht nach herausragend sind jedoch die Bilder “Falling Bough” aus dem Jahr 2002, das Tryptichon “Le Jardin” aus dem Jahr 2005, und “Chingando” aus dem Jahr 1998. Diese Bilder sind nicht nur wie die gesamten Exponate meisterhaft gefertigt, sondern fallen – in Verbindung mit den jeweiligen Texten, die Ford als Vorlagen für seine Aquarelle dienten – durch ihre Subtilität und ihre symbolische Kraft auf.

Werden diese angemessen präsentiert?
Die Präsentation ist eher nüchtern, was den Bildern aber deswegen zugute kommt, da der Besucher so unbeeinflußt die Vielschichtigkeit der Bilder aufnehmen kann. Die Aquarelle wirken auf den ersten Blick wie reine Tierdarstellungen, im Nachhinein fallen dann aber schließlich die Details und die Symbolkraft der einzelnen Werke auf. So unterstreicht die neutrale Inszenierung das vermeintlich Harmlose der Bilder Walton Fords.

Wie ist die Wechselwirkung der Einzelteile zum Gesamten?
Die Ausstellung läuft unter dem Titel “Bestiarium”, so wirken die Bilder auch auf den ersten Blick wie eine Ansammlung von Naturdarstellungen der wilden Tierwelt, einige der Darstellungen sind wesentlich opulenter als die anderen, jedoch sind sie alle durch ihren Stil – die Aquarelle erinnern an Drucke französischer und britischer Illustratoren der Kolonialzeit des 19. Jahrhunderts – verbunden. Dazu noch ist jedes der Bilder an einen Auszug aus einer Geschichte, an ein Gedicht, zum grössten Teil aber an einen Erfahrungsbericht von beispielsweise Forschern gebunden. In Zusammenhang mit diesen Texten enstehen Allegorien, die sich auch mit aktuellen Themen in Verbindung gebracht werden können. Im “Bestiarium” sehen wir unseren Umgang mit der Umwelt und die unrechtmäßigen Verhältnisse weltweit in ungewöhnlich unzeitgenössischer Darstellung abgebildet.

Welche Rolle spielen die Objekte?
Die Konzentration der Austellung ist allein auf die ausgestellten Objekte ausgerichtet.

Wie werden Bedeutungen kommuniziert?
Durch Exponattexte und den Zusammenhang der Bilder.

Welche atmosphärische Stimmung entsteht?
Die atmosphärische Stimmung entsteht im Kopf des Betrachters erst nach Betrachten der Bilder, die Stimmung ist räumlich zurückhaltend und versucht den Fokus auf die Bilder zu richten.

Wie verläuft die Dramaturgie des Ausstellungsrundganges?
Dadurch dass die Bilder selbst trotz stilistischer Ähnlichkeit immer ihre eigenen Geschichten erzählen, entsteht im Verlauf des Rundgangs stets ein neues Gefühl. Das größte Bild – ein Tryptichon – befindet sich am Ende des Raumes, so scheint es räumlich so etwas wie einen Klimax in der Mitte des Rundgangs zu geben, das kann aber jeder anders sehen.

Wie werden Themen und Inhalte umgesetzt?
Jedes einzelne Bild wird grosszügig ausgestellt und hat viel Platz.

Was sind die Kernaussagen, welche Erkenntnisse können gewonnen werden?
Dem Maler Walton Ford gelingt mit seinen Bildern, die eine Ausnahmeerscheinung in der Gegenwartskunst darstellen, Bezüge zum Hier und Jetzt herzustellen. Seine Bilder sind einerseits ästhetisch anspruchsvoll, zeigen Welten aus den vergangenen Jahrhunderten, die Kämpfe die in seinen Aquarellen ausgetragen werden, stellen Analogien zu unserer Zeit her. In den Details seiner Darstellungen, den Fesseln, den Waffen, den Käfigen ist eine neue Deutungsebene zu erkennen. Obwohl Walton Fords Werk teils sehr stark an sein Vorbild, den US-amerikanischen Ornithologen und Tierzeichner James Audubon (1785-1851) erinnert, entsteht in Zusammenhang mit historischen Fakten und surrealen Bildmotiven eine Welt, die uns viel über unsere Zeit erfahren lässt.

Lohnt sich ein zweiter Besuch?
Wer ein Anhänger des Zeichenstils Walton Fords und seiner akribischen Bildwelten ist, wird auch ein zweites Mal die Ausstellung besuchen können. Allerdings ist die Anzahl der Exponate (25) auch in einem Besuch zu schaffen.

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Dauerausstellung | Neues Museum http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/2010/07/11/neues-museum/ http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/2010/07/11/neues-museum/#comments Sun, 11 Jul 2010 19:04:26 +0000 http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/?p=1129
Exkursion

1. Allgemeine Informationen

Überblick

Titel: Neues Museum Berlin
Ort: Museumsinsel Berlin
Zeitraum: Dauerausstellung
Thema: Ägyptische Sammlung, Vor- und Frühgeschichte
Ziel/Schwerpunkt: altägyptische Kultur über vier Jahrtausende
Objekte: Skulpturen, Papyrussammlung, Antikensammlung, Gipsabgussammlung, Tafelbilder
Zielgruppe: Publikum aller Altersklassen, welche an vor – und frühzeitlichen Kulturen des vorderen Orients interessiert sind

Impressum

Kuratoren/ Autoren: Dietrich Wildung, bis zur Eröffnung Oktober 2009
Architektur: David Chipperfield Architekten, London/Berlin

Ausführungsplanung: David Chipperfield Architekten, London/Berlin mit Julian Harrap Architekten, London (Denkmalpflegerische Planung)

Restaurierungsplanung: ProDenkmal GmbH, Bamberg/ Berlin
Ausstellungsbauer: Lubic und Woerhlin Architekten, Berlin

2. Analyse

2.1 Klassifikation

Träger: Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Kategorie: historische Ausstellung
Ausstellungsraum: Innenraum, 4 Eagen
Zeitraum: Dauerausstellung
Budget: Renovierung 200 Millionen

2.2 Präsentation

Authentisch:starke Kriegszerstörungen des klassizistischen Bau Stülers sind noch zu erkennen

Aktuell: Renovierungsarbeiten durch den britischen Architekten David Chipperfield

Kommunikativ: Spiel zwischen klassizistischem Bau Stülers und moderner Architektur  Chipperfields

Interaktiv: Schaukästen mit ausfahrbaren Informationstafeln, welche durch den Besucher per Schaltfläche individuell bedient werden können

Szenisch: sehr plastische Beleuchtung der Skulpturen durch gerichtete Lichtsetzung

Kontemplativ: verschiedene weitläufige Kuppelsäale und Höfe, welche der Besucher auf dem Rundgang passiert

2.3 Gestalterische Mittel

Objektpräsentation: 2,80 m hohen Vitrinen in welche sich die ägyptischen Skulpturen befinden, werden dem Betrachter auf Augenhöhe präsentiert und stehen dadurch im Dialog zum Besucher. Die Skulpturen stehen auf Betonwerksteinsockel, das Profil der Vitrinen ist aus filigraner Bronze.

Inzenierung: Vitrinen sowohl mit aber auch ohne Glaseinsatz, intensiviert Aura der einzelnen Subjekte

Thematische Struktur: Skulpturen sind nicht chronologisch angeordnet, sondern nach ästhetischen Gesichtspunkten; die unterschiedlichen Sammlungen sind nicht nur räumlich mit einander verbunden, sondern auch inhaltlich aufeinander bezogen

Besuchermanagement: Rundgang

Vermittlungskonzept: visuell, durch Informationstafeln sowie Exponattexte

Materialkonzept: von erhaltenen Details der Mosaikböden und Wandgemälden bis zu Stuckfragmenten ist zwischen Konservierung, Nachschöpfung und Neuem entschieden worden

Lichtkonzept: Licht besitzt natürlichen Charakter durch Deckenbeleuchtung, gerichtetes Licht, gute Modulation der einzelnen Subjekte

2.4 Technische Qualitäten

Ausstellungsbau: Lubic und Woerhlin Architekten, Berlin
Konservatorische Aspekte/ Denkmalschutz: Julian Harrap Architekten, London

3. Bewertung

3.1 Qualitäten – Bewertungskriterien

Dauerhaftigkeit: sehr schlichte Umsetzung der Renovierungsarbeiten, schönes Spiel zwischen Erhaltenem und Neuerungen durch Chipperfield

Zweckmäßigkeit: sehr umfangreiche Sammlung, welche auf einem sehr hohen Standart dem Betrachter zugänglich gemacht wird

Anmutung, Ästhetik, Schönheit: faszinierende architektonische Umgestaltung durch David Chipperfield, ohne dass der Charakter des hellinistischen Gebäudes und die Spuren der Zeitgeschichte verloren gehen

Originalität, Attraktivität: durch großzügige, weitläufige Räume, wie den Kuppelsäalen und Lichthöfen entsteht eine sehr eindrucksvolle Atmosphäre

Angemessenheit der Mittel: sehr schlüssige und tolle Aufbereitung für den Besucher

Logik und Zuordnung: keine chronologische Zuordnung möglich, da nach äshetischen Gesichtspunkten entschieden wurde, was aber keineswegs als störend empfunden wird

3.2 Fragenkatalog

Was ist der Anlass der Ausstellung?
Das Neue Museum ist ein wichtiger Bestandteil der Berliner Museumsinsel, durch die sehr umfangreiche ägyptische Sammlunge, sowie der vor – und frühgeschichtlichn Sammlung, mit mehr als 2500 Exponaten.

Welches sind die Schlüsselobjekte?Das bekannteste und beliebteste Objekt des Neuen Museums ist die Büste der Nofretete, welche im nördlichen Kuppelsaal in der ersten Etage zu sehen ist. Weitere herrausragende Objekte bilden die zwei kolossalen Götterstatuen im südlichen Kuppelsaal dem „Pantheon“.

Werden diese angemessen präsentiert?
Die Büste der Nofretete thront im nördlichen Kuppelsaal, welcher mit smaragdgrünen Wänden und gut erhaltenem Bodenmosaik bestückt ist und bildet so das Zentrum des Museums.

Auch die Kolossale werden sehr anmutig in dem dekorlosen südlichen Kuppelsaal präsentiert. Sie umgibt eine gewaltige Aura durch die große Glaskuppel, welche als Hauptlichtquelle der Objekte dient.

Welche Rolle spielen die Objekte?
Durch die gerichtete Lichtmodelierung, werden die Objekte sehr ehrfürchtig präsentiert und stark in Szene gesetzt.

Wie werden Bedeutungen kommuniziert?
Die Bedeutungen werden durch die verwendeten Präsentationsmaterialien stark intensiviert und durch die Art der Beleuchtung.

Welche atmosphärische Stimmung entsteht?
Durch die sichtbaren Spuren des zweiten Weltkriegs, gekoppelt mit der klassizistischen Bauweise Stülers und den Renovierungen Chipperfields entsteht ein Spannungsbogen zwischen den Zeiten.

Wie verläuft die Dramaturgie des Ausstellungsrundganges?
Der Besucher wird gleich zu Beginn im Eingangsbereich des Neuen Museums mit der imposante Treppenhalle konfrontiert. Durch die Lage der Treppenhalle im Zentrum des Museums, streift der Besucher bei dem Rundgang der unterschiedlichen Räumlichkeiten und Etagen immer wieder diese überwältigende Konstruktion David Chipperfields. Der Höhepunkt des Rundgangs bildet dann in der ersten Etage der nördliche Kuppelsaal, welcher der Büste der Nofretete gewidmet ist.

Lohnt sich ein zweiter Besuch?
Ein zweiter Besuch lohnt sich, da man sich schon allein einem Besuch lang nur den aufwendigen Renovierungsarbeiten und archetektonischen Neuerungen Chipperfields widmen kann.
Zum anderen ist das Neue Museum mit mehr als 2500 Exponaten, welche sich auf vier Etagen erstrecken, sehr umfangreich und dadurch auch mühsam durch einem Besuch wahrgenommen zu werden.

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Wangechi Mutu – My Dirty Little Heaven | Deutsche Guggenheim http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/2010/07/11/wangechi-mutu-my-dirty-little-heaven-2/ http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/2010/07/11/wangechi-mutu-my-dirty-little-heaven-2/#comments Sun, 11 Jul 2010 11:04:42 +0000 http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/?p=1212
Exkursion

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1. Allgemeine Informationen

Überblick
Titel
Wangechi Mutu – My Dirty Little Heaven
Ort
Deutsche Guggenheim
Unter den Linden 13/15
10117 Berlin
Zeitraum
30.4.-13.6.2010
Thema
Artist of the Year 2010
Eigenwillige Verbindung von Schrecken und Schönheit, surrealer Poesie und Gesellschaftskritik
Ziel/Schwerpunkt
Förderung junger Künstler durch die Deutsche Bank.
Objekte
Collagen, Video, Installation
Zielgruppe
Jedermann

Impressum

Kuratoren / Autoren
Friedhelm Hütte, Global Head Art, Deutsche Bank
Ausstellungsgestaltung
Wangechi Mutu und Team
Audiovisuelle Medien
Reinhard Schulz
Grafik, Illustration, Gestaltung und Verfassung der begleitenen Kommunikation
Fabienne Lindner, Oliver Koerner von Gustorf, Maria Morais und Achim Drucks
Ausstellungsbauer Technische Vorbereitung
Uwe Rommel und Team

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2. Analyse

2.1 Klassifikation

Träger
Firmenmuseum
Deutsche Bank und Solomon R. Guggenheim Foundation
Kategorie
Kunstausstellung
Ausstellungsraum
Innenraum
Mobil
Zeitraum
Wechselausstellung
Budget
M

2.2 Präsentation

Museal
Verfügbare originale Gegenstände einer Sammlung
Aktuell
Bezüge zu zeitgenössischem Denken
Kommunikativ
Anregung zur Diskussion und Auseinandersetzung
Szenisch
Inszenierung von Objekten und Räumen zu Gesamtbildern / Zusammenhängen / Erlebnissen

2.3 Gestalterische Mittel

Objektpräsentation
eingerahmt, beleuchtet mit Spots
Inszenierung
Ausstellungsraum wird in ein suggestives höhlenartiges Environment verwandelt, das an die improvisierten Konstruktionen in Barakensiedlungen erinnert.
Mit einfachen Mitteln, wie grauen Filzdecken und braunem Paketklebeband fertigt Mutu organisch wirkende skulpturale Gebilde, die Wände und Böden der Ausstellungshalle bedecken.
Raumstrukturierung
rechteckiger Ausstellungsraum begehbar von zwei Seiten
Thematische Struktur
numerierter Rundgang
Vermittlungskonzept
visuell, gute Typografie, gute Lesbarkeit, Exponatbeschriftungen,
durchgehend zweisprachig: deutsch und englisch
Materialkonzept
dunkles Holz für Bilderahmen, Filzdecken, Paketklebeband, Holztische
Farbkonzept
Helle Erdtöne, Beige, Braun, Grau
Lichtkonzept
Ausstellungsraum ist dunkel, die Objekte werden einzeln mit warmen gelben Licht beleuchtet
Besuchermanagement
Rundgang, Orientierungssystem, Verschiedene Führungen, Lesungen und Workshops
Barrierefreiheit
ja

2.4 Technische Qualitäten

Schreiner, Elektriker, Elektroniker, Maler, Techniker
Ausstellungsbau
Objekteinbringung / Exponatbefestigung

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3. Bewertung

3.1 Qualitäten – Bewertungskriterien
Dauerhaftigkeit
Wechselausstellung, zeitgenössisch
Zweckmäßigkeit
Verstärkung der Wirkung der Arbeiten
Anmutung, Ästhetik, Schönheit
stimmig
Originalität, Attraktivität
Inszenierung passend zum Thema der Ausstellung
Angemessenheit der Mittel
angemessen, könnten noch extremer sein
Logik der Zuordnungen
Thematisch logisch strukturiert

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Rezension

Die ganze Welt traf sich diesen Sommer in Afrika. Noch vor diesem Ereignis, an dem Tausende Deutsche am Brandenburger Tor sich verbunden haben, konnte man ein paar Meter weiter Unter den Linden ganz andere Verbindungen zu Afrika entwickeln. In der Deutschen Guggenheim wurde bis pünktlich zum WM Beginn die Afrikanische Künstlerin Wangechi Mutu geehrt und ihre Arbeiten in der Ausstellung “My Dirty little Heaven” präsentiert.

Der Zuschauer trat in eine dunkle, in warmes Gelb getauchte Höhle. Die Wände waren in Erdtönen gestrichen. Die Farbe lief nach unten in Läufern aus. Anstatt der neutralen reinen Atmosphäre des White Cubes, setzte Mutu auf eine warme dunkle höhlenartige Atmosphäre, die gleichzeitig Ramen und Hintergrund für ihre Collagen und Installationen bildete.
Vorbei an einem aus Filzdecken modelierten Baum, fiel der Bilck auf eine Reihe einfacher Holztische- die zentrale Installation der Ausstellung. Wie Stalaktiten hingen Flaschen von der Decke, gefüllt mit fremd-intimen Flüssigkeiten deren Inhalt auf die Erde tropft, um sich dort zu etwas noch Unbestimmteren zu vermischen.
Rund herum an den Wänden hängen Mutus Collagen, wie in einem Festsaal. Eine davon ist die Arbeit “Fallen Heads”. In einer rosa Flüssigkeit schwimmen einzeln abgetrennte Köpfe, die sich mit schwarzen Fasern, wie Zellen zu einem Organismus wieder verknüpfen und verflechten .
Eine andere wichtige Collage der Ausstellung war “Intertwined”. Sie zeigt zwei Mensch – Tier – Wesen, verwachsen an ihren Zungen, zusammen mit teils verwoben braun roten holzigen Gewächsen die von oben herab hängen.

Intertwined – Ineinander greifen – Idee des Zustands und des Prozesses  – Himmel und Erde – Schmutzig und Rein. Verknüpft und verwoben zu einer unregierbaren Wesenheit, wie Gut und Böse vereinende Abraxas von Hermann Hesse.
Unsere Kultur und Identität sind nicht mehr heterogen, sauber abgegrenzte Inseln, sondern schmutzig verwobende, zusammen geklebte unbegreifbare Form. Wunderschön und erhaben.
2010 – Die Welt trifft sich nicht nicht nur in Afrika – sondern vermischt und verwebt sich überall angefangen mit ihren intimsten Flüssigkeiten.

von Vera Albers und Georg Roske

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Olafur Eliasson – Innen Stadt Außen | Martin Gropius Bau http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/2010/07/10/%c2%bbinnen-stadt-ausen%c2%ab-olafur-eliasson-im-martin-gropius-bau/ http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/2010/07/10/%c2%bbinnen-stadt-ausen%c2%ab-olafur-eliasson-im-martin-gropius-bau/#comments Sat, 10 Jul 2010 13:51:04 +0000 http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/?p=1151
Exkursion

Titel: Innen Stadt Außen
Ort: Martin-Gropius Bau Berlin
Zeitraum: 28.04 – 09.08.2010
Thema: Olafur Eliasson
Objekte: 19 (im musealen Kontext)
Zielgruppe: 10–50
Kurator: Martin Birnbaum

Katalog: Heimann und Schwantes, Berlin, Verlag der Buchhandlung Walther König

 

2. Analyse

Träger: Stadtmuseen (Im Zuge der Berliner Festspiele)
Kategorie: Kunstausstellungen
Ausstellungsraum: Innenraum (vereinzelt Bezug zum Außenraum)
Budget: L–XL
2.2 Präsentation

Aktuell Bezüge zu zeitgenössischem Denken
Kommunikativ Anregung zur Diskussion und Auseinandersetzung
Interaktiv Aufforderung zum Mitmachen / Dialog

2.3 Gestalterische Mittel

Objektpräsentation
Inszenierung
Raumstrukturierung
Form, Blickachsen, Perspektiven
Thematische Struktur chronologisch, thematisch, synchronoptisch, synergetisch, exemplarisch, pointiert

2.4 Technische Qualitäten

Elektriker, Elektroniker
Ausstellungsbau
Objekteinbringung / Exponatbefestigung
(Teils sehr aufwändige Installation von Exponaten)

Keine Exponatsbeschriftungen, lediglich mobile Infobroschüre fungierend als Raumplan und Exponatsverzeichnis.

3. Bewertung

3.1 Qualitäten

Anmutung, Ästhetik, Schönheit
Originalität, Attraktivität
Angemessenheit der Mittel
Logik der Zuordnungen


3.2 Fragenkatalog

Was ist der Anlass der Ausstellung?
Der Künstler Olafur Eliasson stellt mit dieser Werkschau eine erlebbare Verbindung zwischen dem urbanen Lebensraum und dem Museum selbst her, womit er zugleich sein eigenes Verhältnis zur Stadt dokumentiert, wo parallel zur Ausstellung einzelne (z.T. mobile) Exponate in verschiedensten Bezirken verteilt sind, welche die Installationen erweitern und mit ihnen verknüpft sind.

Welche sind die Schlüsselobjekte / die 3 wichtigsten Exponate?

Mikroskop
Innen Stadt Außen (Filmdokument, mit Bezug zu dem erweiterten Raumeingriff im urbanen Umfeld)
Your blind movement

Werden diese angemessen präsentiert?
Wie ist die Wechselwirkung der Einzelteile zum Gesamten?

Es wirkt so, als ob die Auswahl und Entwicklung der Objekte dezitiert für die jeweilige, räumliche Situation erfolgte.
Diese Vorgehensweise unterstreicht auch die Haltung des Kurators Daniel Birnbaum, welcher die Herangehensweise im Rahme dieser Ausstellung als „Das Museum als Produktionsort“ deklariert.

Welche atmosphärische Stimmung entsteht?

Eine sich stetig-verdichtende Stimmung, Teil einer fragilen, in sich gefassten Raumsituation zu sein, die dennoch durch der Besucher durch seine eigene Anwesenheit beeinflussen kann.

Was sind die Kernaussagen, welche Erkenntnisse können gewonnen werden?

Das „Innere“ in der Wechselwirkung mit dem „Äußeren“ und umgekehrt…

Lohnt sich ein zweiter Besuch?
Durchaus, da sich die Eindrücke des städtischem Umfeldes und Eliassons Eingriffe darin als zusätzliche Komponente zum musealen Raumbegriff hinzufügen.

Bericht:

»Innen Stadt Außen« betitelt die ersten Einzelausstellung des isländisch-stämmigen, dänischen Künstlers Olafur Eliasson in einer Berliner Kulturinstitution im Sommer 2010.

Thematischer Ausgangspunkt der Ausstellung ist Eliassons Beziehung zu Berlin, wo er lebt und arbeitet. Im Zentrum seiner Arbeit steht dabei das Verhältnis von Museum und Stadt, Architektur und Landschaft, sowie von Raum, Körper und Zeit. Die Rekonstruktion von Urbanität im Sinne von installativen Raumexperimenten bilden die Schnittstelle zwischen dem Innen und dem Außen, dessen Wahrnehmung und Interpretation der Künstler auf objektive und metaphysische Sicht einer Hinterfragung unterzieht. Charakteristisch hierbei die oftmalige Verwendung elementarer Substanzen, ihre Materialität und im Besonderen deren indexikalische Ausformungen wie zBs. Lichtreflexionen und Spiegelungen. Vor allem letzterer Aspekt gilt als Leitmedium welche sich in sehr vielen der Exponate der Ausstellung wiederfindet.

Die Ausstellungsfläche erstreckt sich über das gesamte Erdgeschoß des Berliner Martin-Gropius-Baus wobei in der Bespielung der knapp 22 Räume, welche oftmals nicht mehr als 1–2 Exponate beinhalten, bewusst auf Überfrachtung verzichtet wurde. Dieser minimalistische Aufgriff von Ausstellungsraum räumt den gezeigten Werken größtmögliche Ausdrucksfläche und eine spürbar-ortsgebundene Intimität ein. Der zentrale Aspekt der Ausstellung liegt in der unmittelbaren räumlichen Situation mit welcher Eliasson dezitiert arbeitet und die – laut Kurator Daniel Birnbaum – »Das Museum als Produktionsort« mit einbeziehen soll. Die unmittelbare, fast symbiotische Koexistenz von Objekt und Ausstellungsraum erscheint als oberstes Gebot.

Diese Unmittelbarkeit wird auch in der Detailgestaltung ersichtlich. Der vollständige Verzicht auf örtliche Exponatsbeschriftung –  lediglich eine Faltbroschüre welche als Orientierungsplan und Werkverzeichnis dient – lässt die Objekte gleich anonymen Artefakte in der Ausstellung zurück und vermitteln so dem Besucher nicht das Gefühl ein stummer Betrachter, sondern selbst durch seine Anwesenheit Teilnehmer an der Gesamtheit des Werkes zu sein. Es ist nicht einfach über die Ausstellungssituation an sich zu sprechen, ohne in eine Werksbeschreibung abzugleiten, da bei »Innen Stadt Außen« der Raum und die darin beherbergten Objekte eine kohärente Beziehung eingehen. Dies sei der Versuch einer Annäherung.

Beginnend mit oder besser AUF einem Werk namens »Berliner Bürgersteig«, bestehend aus einer 27m² großen Wegfläche aus massiven Granitplatten, geht es in den darauf folgenden Räumen um optische Phänomene. Ein wandfüllender Zerrspiegel (»Mercury window«, 2010) sowie eine Reihe von Lichtprojektionen (»Your uncertain shadow«, 2010), welche die Schatten der davor spazierenden Besucher in einzelne Farbfrequenzen bricht, laden zur spielerischen und interaktiven Erkundung der örtlichen Raumgegebenheiten ein.

Es folgt ein Raum in welchem auf einen Tisch diverse architektonisch anmutende Strukturgebilde versammelt wurden. Teilweise sind diese mit einfacher Bewegungsmotorik und kleinen Projektionen animiert. Daran angeschlossen, u.a. eine mit Sitzmöglichkeiten ausgestattete Leinwandprojektion von Eiliassons Eingriffen im innerstädtischen Raum. (»Innen Stadt Außen«, 2010).

Das erste Highlight der Ausstellung – und damit unweigerlich das opulente Hauptexponat –  findet sich im Lichthof des Martin-Gropius Baus wieder, wobei »Lichthof« in diesem Falle auch wörtlich verstanden werden kann, nämlich als überdimensionale, auf Baugerüsten montierte Spiegelfolieninstallation (»Mikroskop«, 2010) welche durch die Öffnung nach oben hin das Berliner Tageslicht reflektiert und  durch die Spiegelung an den Wänden eine schier unendliche Raumdoppelung offenlegt. Das ambivalente Verhältnis und der diskursive Standpunkt des vom-Außen-nach-Innen-Gekehrten, verdeutlicht hierbei deutlich den Titel der Ausstellung »Innen Stadt Außen«.

Nach durchschreiten der Lichthofinstallation folgt ein kleiner, länglicher Raum, der mit zwei amorphen Leuchtkörpern ausgestattet ist (»Yellow to purple activity spehre, New Berlin Sphere, beide 2009).

Gleich im Anschluss daran teilt eine rund 6mx10m große sonnengelbte Folienwand (»Suney«, 1995) den Raum, wobei sich jeweils von einer Raumhälfte aus gesehen, der Raumeindruck der gegenüberliegenden Seite verändert. Dieser Eingriff in die bestehende, räumliche Struktur veranlasst den Besucher immer wieder den kleinen Raum zuvor durchqueren zu müssen.

Die linke Hälfte des Raumes bietet noch einige sehr effektvolle Arbeiten, welche sich mit Lichtbrechung (»Round Rainbow«, 2010) sowie eines separaten abgedunkelten Raumes der nur in etwa halbsekündigen Abständen den Raum mittels stakkatoartigen Stroboskopblitzen erhellt wird.

Bei »Water pendulum« (2010) wurde im Raum ein flexibler Schlauch installiert, der durch den Wasserdruck in Schwingung versetzt und durch die partielle Blitzeinstrahlung zu ständig verändernden, optischen Standbildern fixiert wird.

Hier verdichten sich neben der sichtbaren vor allem auch die akustische (der Aufprall des Wassers und der Blendenverschluss des Stroboskops) und – bei unvorsichtiger Näherung – (sehr zur Belustigung der jüngeren Besucher) auch die spürbare Komponente zu einem seltsam-bedrohlichen jedoch gleichsam meditativen Raumgefühl.

Zurück in dem, durch die Folie getrennten Raum, werden einem eine Fenstersituation auf der linken Seite bemerkbar, welche – im Abstand von einigen Metern – die natürliche, architektonische Außenfassade des Martin-Gropius-Baus zeigt. Eliasson greift hier, auf äusserst subtile Art und Weise, mit dem bereits zitierten Mittel der Reflektion ein, indem er auf die Fensterscheiben der – vom irritierten Betrachter aus – gegenüberliegenden Gebäudeseite, Spiegelfolien anbringt (»The curious museum«, 2010).

Vorbei an einer skulpturalen Arbeit, welche die Nische des vorletzten Ausstellungssegmentes besetzt (»Twilight stars«, 2010) führt eine Tür zur letzten und mitunter eindrucksvollsten Arbeit Olafur Eliassons, der sektionsübergreifenden Installation »Your blind movement« (2010).

Der Besucher findet sich in drei aufeinander folgenden Räumen wieder, welche mittels Nebelmaschinen in äußerst dichten Nebeldampf gehüllt und mit farbigen, an der niedrigen Decke montierten Neonröhren abschnittsweise verschiedenfärbig illuminiert werden. Der Eindruck von Orientierungslosigkeit lässt den Besucher hier bewusst als Teilnehmer spielerisch-instinktiv agieren und die farbigen Sektionen als eigene, räumliche Sphären im Raum wahrnehmen. Damit legt sich nach dem Öffnen der Austrittsschneise eine mögliche Deutung für Olafur Eliassons Arbeits- und auch Ausstellungskonzept offen:

Die Ausstellung möchte die Grenzen des Räumlichen auflösen, den Außenraum nach Innen verlegen und umgekehrt. Raum wird nicht als fixe Konstante verstanden, sondern als modulares Konstrukt verschiedenster Bedingungen, dessen Eindruck sich grundlegend von unserer persönlichen Auseinandersetzung und der daraus resultierenden Wahrnehmung nährt.

Verlässt man den Martin-Gropius Bau, wird einem der, an einer Fensterstelle aufsteigende Nebeldampf von drinnen der sich draussen scheinbar in Luft auflöst, wieder ins Bewusstsein gerufen. Vielleicht ein Zitat auf die assoziativ-auftauchende Frage: »Was ist drinnen und was ist draußen«?!

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Sticks and Stones | UdK designtransfer http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/2010/07/05/sticks-and-stones-workshop-vernissage/ http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/2010/07/05/sticks-and-stones-workshop-vernissage/#comments Mon, 05 Jul 2010 15:13:48 +0000 http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/?p=1124
Exkursion

Titel: Sticks and Stones Workshop
Ort: Designtransfer, Einsteinufer 43-53, 10587 Berlin
Zeitraum: 18.06.2010 – 25.06.2010
Thema: Ergebnisse des Workshops / Migration & Integration
Objekte: Plakate, Informationspanels, Interaktives
Zielgruppe: Jederman

2. Analyse

Träger: UdK
Kategorie: /
Ausstellungsraum: Innenraum
Budget: /

2.2 Präsentation

Offen, Ungeordnet;
Anregend zur Diskussion und Auseinandersetzung

2.3 Gestalterische Mittel

Objektpräsentation
Vorstellung einzelner Workshopteilnehmer auf Hochformatigen, von der Decke hängenden Postern


2.4 Technische Qualitäten

Ausstellungsbau
Objekteinbringung / Exponatbefestigung
Vereinzelnd Exponatsbeschriftungen

3. Bewertung

3.1 Qualitäten

Aufklärung, Fragestellungen, Auseinandersetzung mit dem Thema Migration & Integration


3.2 Fragenkatalog

Was ist der Anlass der Ausstellung?

Kultur, Migration und vor allem der Austausch zwischen den teilnehmenden Studenten standen im Vordergrund des Sticks + Stones Workshops der UdK Berlin. Die teilnehmenden Studenten aus China, der Türkei, den USA und Deutschland erarbeiteten in einem Zweiwöchigen Workshop eine sehenswerte Ausstellung zum Thema Migration und Integration.

Werden die Exponate angemessen präsentiert?

Durch die ungeordnete Anbringung wirkten die Exponate für mich etwas Willkürlich platziert.

Lohnt sich ein zweiter Besuch?

Die Vernissage war eine schöne Gelegenheit mit den einzelnen Teilnehmern das Gespräch zu suchen und zu interagieren. Ohne die Anwesenheit der Aussteller jedoch denke ich dass die Ausstellung wohl etwas trocken wirkt und sich somit für mich persönlich kein zweiter Besuch gelohnt hat.

(c) Designtransfer

(c) Designtransfer

(c) Designtransfer

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Teotihuacan | Martin Gropius Bau http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/2010/06/29/teotihuacan-%e2%80%93-mexikos-geheimnisvolle-pyramidenstadt/ http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/2010/06/29/teotihuacan-%e2%80%93-mexikos-geheimnisvolle-pyramidenstadt/#comments Tue, 29 Jun 2010 19:19:24 +0000 http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/?p=1166
Exkursion

© Consejo Nacional para la Cultura y las Artes – Instituto Nacional de Antropología e Historia, México | Foto: Martirene Alcántara, assistant Olivier Dekeyser

1. Allgemeine Informationen

Überblick

Titel

 

Teotihuacan – Mexikos geheimnisvolle Pyramidenstadt

Ort

 

Martin-Gropius-Bau Berlin

Zeitraum

 

1. Juli bis 10. Oktober 2010

Thema

Teotihuacan – die erste, die größte und einflussreichste Metropole auf dem amerikanischen Kontinent

Ziel/Schwerpunkt

Ausstellung und Kommunikation von Kultur- und Volksgeschichte Mexikos

Zielgruppe

breite Bevölkerung Berlins (Deutschlands), Touristen, Fachpublikum

Impressum

Kuratoren / Autoren

Felipe Solís Olguín (†)

Architektur  / Ausstellungsgestaltung

 

Scala Günter Krüger

Grafik / Illuistration

 

Steenbrink Vormgeving

Lichtplaner

Leif Christensen

Ausstellungsbauer

 

Robert Kruse

2. Analyse

2.1 Klassifikation

Träger

Sonstige Träger – Berliner Festspiele im Auftrag des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien

Kategorie

 

Kulturhistorische Ausstellung

Ausstellungsraum

 

Innenraum, Stationär

Zeitraum

 

Wechselausstellung

Budget

S

2.2 Präsentation

Authentisch

Denkmal / Gegenstände / Ausstattung / Inventar unverändert im Originalzustand

Museal

Verfügbare originale Gegenstände einer Sammlung

Didaktisch

Originale und Repliken mit dem Ziel eine Geschichte / Zusammenhänge / Zeit zu erklären

2.3 Gestalterische Mittel

Objektpräsentation

Auf Podesten, in Vitrinen, beleuchtet mit Spots

Inszenierung

Neutrale Ausstellung der Fundstücke, keine besondere Inszenierung

Raumstrukturierung

Sechs Linear verknüpfte Räume, Blickachsen ergeben sich vor allem durch Türöffnungen

Thematische Struktur

Thematisch aufgeteilt in sieben Kapitel

Besuchermanagement

Orientierung ergibt sich durch Räume, Führungen werden kostenpflichtig angeboten für die Öffentlichkeit, Gruppen, Schulklassen/Studenten und es gibt einen Audioguide

Barrierefreiheit

Ja, Rampen und Aufzüge etc. vorhanden

Vermittlungskonzept

Visuell, gute Typografie, pro Themenbereich ein Leittext, an den Objekten Exponattexte, Übersichtskarte, durchgehend zweisprachig deutsch und englisch

Materialkonzept

Angestrichenes Holz für Podeste und Wände, Glasvitrinen aus grüngetöntem Glas

Farbkonzept

Helle, schwach bis mittel gesättigte Farben, Hauptfarben rot und grün, dazu weiß grau und schwarz. Rot harmoniert mit den rötlichen Erdtönen der Exponate, grün vermischt sich gut mit der Glasfarbe der Vitrinen

Lichtkonzept

Halogenspots auf rechteckigen Schienen an der Decke, vereinzelt kaltes Licht in den Vitrinenwänden

2.4 Technische Qualitäten

Schreiner, Glaser, Schlosser, Elektriker, Elektroniker, Maler

Branchenstandard

Ausstellungsbau, Vitrinenbau

Branchenstandard

Objekteinbringung / Exponatbefestigung

 

unauffällig, gute Qualität

Reproduktion

 

Fotos wirken teilweise alt

Druckproduktion

Branchenstandard, gelungener Katalog

Medienproduktion

In Ordnung, es gibt nur zwei kleine Filme auf Monitoren ohne Ton

Konservatorische Aspekte / Denkmalschutz

Übliche Konservierungsmittel, Klima- und Luftfeuchteanlagen

3. Bewertung

3.1 Qualitäten – Bewertungskriterien

Dauerhaftigkeit

Wechselausstellung, Ausgrabungen laufen weiter, daher eine Art Momentaufnahme

Zweckmäßigkeit

Objekte zweckmäßig präsentiert, Inhalte werden vor allem über Texttafeln transortiert

Anmutung, Ästhetik, Schönheit

Mutet museal aber leicht an, frische und offene Präsentation

Originalität, Attraktivität

Originalität vor allem durch Exponate gegeben,

Angemessenheit der Mittel

Streitbar, mystische Aspekte kommen durch die Ausstellungsgestaltung nicht zum Tragen

Logik der Zuordnungen

Thematisch logisch strukturiert, guter Überblick

3.2 Fragenkatalog

Was ist der Anlass der Ausstellung?

 

Mexikos Jubiläen: Das „Bicentenario“, die 200-Jahr-Feier, erinnert an den Beginn des Unabhängigkeitskampfes im Jahr 1810; ein Jahrhundert oder „Centenario“ später begann die Mexikanische Revolution.

Welche sind die Schlüsselobjekte / die 3 wichtigsten Exponate?

 

Es gibt keine besonderen Schlüsselobjekte, die 3 herausragendsten Exponate in meinen Augen sind der “Geopferte Gefangene”, die “Maske aus Malinaltepec” und die “Skulptur des Herrn der Unterwelt”

Werden diese angemessen präsentiert?

 

Eher Ja auch wenn sie ähnlich wie die restlichen Objekte präsentiert werden. Die “Skulptur des Herrn der Unterwelt” bildet einen schönen Schlusspunkt im letzten Raum. Eine besondere Hervorhebung von den restlichen Exponaten findet nicht statt.

Wie ist die Wechselwirkung der Einzelteile zum Gesamten?

 

Es findet keine Besondere Wechselwirkung statt

Welche Rolle spielen die Objekte?

 

Objekte sind Hauptexponate

Wie werden Bedeutungen kommuniziert?

 

Über Leit- und Exponattexte

Welche atmosphärische Stimmung entsteht?

 

Eine museale, aber leichte und frische Stimmung, Ehrfurcht vor Handwerkskunst

Wie verläuft die Dramaturgie des Ausstellungsrundganges?

 

Linear und teilweise chronologisch der Geschichte Teotihuacans entsprechend

Wie werden Themen und Inhalte umgesetzt?

 

Gruppierungen von Objekten

Was sind die Kernaussagen, welche Erkenntnisse können gewonnen werden?

 

Teotihuacan war die erste Metropole auf dem amerikanischen Kontinent, Die Forschung dauert an und es gibt noch viel zu entdecken

Lohnt sich ein zweiter Besuch?

 

Grundsätzlich nicht, zum genaueren Studium der Objekte sicherlich

Kommentar

Das Thema ist sehr spannend und ich bin sicher, dass diese Ausstellung nicht die letzte war, die sich mit Teotihuacan beschäftigt. Mit einem größeren Budget hätte man vor allem medial sicher noch mehr machen können. Die Inhalte werden mit einfachen Mitteln wie Texttafeln und Exponattexten präzise vermittelt. Die Ausstellungsmacher haben eine rundum gelungene Ausstellung auf die Beine gestellt, die klar strukturiert und gestaltet ist. Das war nicht unbedingt leicht, wenn man sich den finanziellen und zeitlichen Rahmen sowie die zu erfüllenden Vorgaben ansieht.

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Wiederkehr der Landschaft | Akademie der Künste http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/2010/06/28/wiederkehr-der-landschaft-akademie-der-kunste/ http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/2010/06/28/wiederkehr-der-landschaft-akademie-der-kunste/#comments Mon, 28 Jun 2010 19:16:53 +0000 http://blogs.digital.udk-berlin.de/museografie/?p=1079
Exkursion

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1. Allgemeine Informationen
Überblick:
Titel
: Wiederkehr der Landschaft

Ort: Akademie der Künste, Hanseatenweg 10
Zeitraum: 13. März bis 30. Mai 2010
Thema: Der Städtebau des 20. Jahrhunderts mit seinen ökologischen Folgen
Ziel/Schwerpunkt: Informationsübermittlung, Sensibilisierung für das Thema
Zielgruppe: breite Bevölkerung, Touristen, aber auch Fachpublikum
Impressum: Kuratoren: Donata Valentien / Landschaftsarchitektin, Kuratorin und Donata Valentien, Landschaftsarchitektin, Kuratorin
Div. Sponsoren (Hauptstadtkulturfonds, Gesellschaft der Freunde der Akademie der Künste, Bundesbauministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung) und Medienpartner

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2. Analyse
2.1 Klassifikation
Träger: Die Akademie der Künste ist ein von der Bundesrepublik Deutschland getragenes Museum, sie wirkt öffentlich mit dem Ziel der Vermittlung neuer künstlerischer Tendenzen und der Pflege des Kulturgutes.
Kategorie: interdisziplinäre Themenausstellung
Ausstellungsraum: Innenraum, Stationär
Zeitraum: Wechselausstellung

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2.2 Präsentation
Aktuell – Bezüge zu zeitgenössischem Denken
Kommunikativ – Anregung zur Diskussion und Auseinandersetzung
Szenisch – Inszenierung von Objekten und Räumen zu Gesamtbildern / Zusammenhängen / Erlebnissen

2.3 Gestalterische Mittel
Die allgemein gehaltene Themenausstellung ist in drei Teile gegliedert, die logisch aufgebaut und ohne großes Hintergrundwissen verständlich sind.
1. Teil: Titel “Landschaft im Kopf”. Quaderförmige Lichtkörper mit Zitaten, Videoinstallationen. Abgedunkelter Raum, die Objekte wirken inszeniert, leiten gleichermaßen auch durch den Raum.
2. Teil: “Learning from …”. Venedig und Las Vegas als Inbegriff von kluger Nutzung, aber auch überheblicher Zerstörung der Landschaft. Aufwendig gestaltete Infografiken an drei Wänden repräsentieren die Städte mit Fakten zu Geschichte, Besiedelung, Ressourcen, usw. Eine zusätzliche Infotafel zeigt u.a. auf, welches Rohstoffe Venedig und Las Vegas zur Verfügung stehen und wieviel sie davon tagtäglich benötigen. Informationsvermittlung über Bildmaterial, szenische Darstellung über Projektionen von Fotografien.

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3. Teil: “Landschaft weiter denken”. Projekte von internationalen Landschaftsarchitekten. Neue Wege zur Kultivierung und Sanierung der Landschaft werden über Modelle auf weißen Tischen, mit einer Kombination von Infografiken und Fotos dargestellt. Von der Decke hängende und an den Wänden angebrachte Tafeln und ein Video sorgen für zusätzliche Informationen.

2.4 Technische Qualitäten
Schreiner, Glaser, Schlosser, Elektriker, Elektroniker, Maler: Standard

Ausstellungsbau, Vitrinenbau: Branchenstandard
Objekteinbringung / Exponatbefestigung: Anbringung an der Decke / an den Wänden, qualitativ hochwertig
Druckproduktion: hochwertige Fertigung der großformatigen Informationstafeln, gute Qualität
Medienproduktion: Branchenstandard

3. Bewertung
3.1 Qualitäten – Bewertungskriterien

Dauerhaftigkeit
: Wechselausstellung, angemessene und aktuelle Präsentation des Themas
Zweckmäßigkeit
: Die Ausstellungsgegenstände wurden nicht nur zweckmäßig präsentiert, informationsvermittelnde Objekte wurden durch die Darstellung zu Ausstellungsobjekten an sich
. Die Darstellungsmittel der Ausstellung folgen einem typografisch durchgängigen Konzept. Zitate, Infografiken und Präsentation der visionären Modelle gehören sichtbar einer Linie an.

Das brisante Thema des Raubbau an der Landschaft wird in den ersten beiden abgedunkelten Räumen angemessen präsentiert, der helle dritte Raum gestaltet sich dazu passend mit seinen Visionen und Denkansätzen. Die Ausstellung wirkt so trotzt des ernsten Themas nicht pessimistisch und wird insgesamt einem hohen ästhetischen Anspruch gerecht.

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3.2 Fragenkatalog
Was ist der Anlass der Ausstellung?
 Städtebau des 20. Jahrhunderts, Raubbau an der Natur / Landschaft, ökologische Folgen. Allgemein ein sehr brisantes, aktuelles Thema. Die Ausstellung wurde zudem durch zahlreiche Symposien, Lectures, Filme und Werkstätten ergänzt.
Welche sind die Schlüsselobjekte / die 3 wichtigsten Exponate?
 Keine besonderen Schlüsselobjekte, allgemeine Aufteilung in 3 Räume, die ein Thema präsentieren.
Werden diese angemessen präsentiert?
 Ja, die Themen der Räume sind eindrucksvoll und ideenreich inszeniert
Welche Rolle spielen die Objekte? 
Die Objekte vermitteln Informationen, regen zum Nachdenken an
Wie werden Bedeutungen kommuniziert?
 Texte, Bilder, Videos
Welche atmosphärische Stimmung entsteht?
 Unterschiedlich, abhängig von den Räumen. Der 1. Teil stimmt auf das Thema ein, wirkt leicht mystisch. Der 2. Teil vermittelt Informationen, allerdings ohne aufdringlich zu sein. Projektionen mit beeindruckenden Fotos erhöhen den Unterhaltungswert der Ausstellung. Der 3. Teil präsentiert Modelle und visionäre Gedanken, lädt zum Entdecken ein, fördert die Vorstellungskraft.
Wie verläuft die Dramaturgie des Ausstellungsrundganges? Logisch aufeinander folgenden Räume, kein Rundgang.
Wie werden Themen und Inhalte umgesetzt?
 Zusammenfassung in jeweils einem separaten Raum
Was sind die Kernaussagen, welche Erkenntnisse können gewonnen werden? 
Aus dem Ausstellungskonzept beschreibt folgender Satz die Kernaussage sehr gut:
“Die Stadt des 20. Jahrhunderts wurde gegen die Landschaft gebaut. Die ökologischen Folgen heißen Klimawandel, Wasserknappheit und Artenschwund.
Die Stadt des 21. Jahrhunderts ist aus der Landschaft zu entwickeln. Nötig sind kreative und nachhaltige Lösungen – und eine neue emotionale Annäherung.”
Hoher Erkenntnisgewinn durch viele Informationen, ev. Denkanstoß, was man durch das eigene Verhaltung ändern könnte. Bewusstsein Schafen.
Lohnt sich ein zweiter Besuch?
 Die Ausstellungdauer ist bereits abgelaufen. Wenn man sich beim ersten Besuch genügend Zeit mitbrachte, hat ein Besuch grundsätzlich ausgereicht.

Mehr Informationen auf der Website der Akademie der Künste, unter der Website zur Ausstellung oder der Website der Akademie der Künste.

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